Auf Anforderung Gustav Noskes bildete der Deckoffizierbund in Kiel Anfang Januar 1919 eine 1200 Mann starke Einheit aus Deck- und Unteroffizieren. Die Einheit wurde in der Anfangszeit manchmal Eiserne Brigade aber hauptsächlich Eiserne Division genannt. Ihre offizielle Bezeichnung war I. Marine-Brigade. Ab Ende Februar 1919 wurde sie auch als Marine-Brigade von Roden bezeichnet. Sie hatte nichts mit der Eisernen Division unter Major Josef Bischoff im Baltikum zu tun.
Um die Zustimmung des Kieler Obersten Soldatenrats zu erhalten, wurde sie vorgeblich für den Einsatz im Osten aufgestellt. Die Mitglieder durften selbst die Führer bestimmen. Viele Offiziere wurden abgelehnt oder ausgetauscht. Seeoffiziere wurden wegen mangelnder Erfahrungen im Landkrieg nur sehr wenige genommen. Die Truppe wurde kurz nach der Aufstellung nach Berlin geschickt. Dort kam sie am 9. Januar 1919 an und wurde zwei Tage später bereits in dem sog. Spartakusaufstand eingesetzt. In der Folge kämpfte sie in wechselnden Orten, u. a. gegen die Bremer Räterepublik. Sie war zu der Zeit die stärkste Truppe. Nach ihrem letzten Einsatz in den Berliner Märzkämpfen kehrte sie im Mai 1919 nach Kiel zurück. Sie wurde im Herbst 1919 aufgelöst und ging teilweise in die neu gebildete Küstenwehrabteilung I über. Die Auflösung wurde auch durch die inneren Widersprüche beschleunigt, da insbesondere der ab Ende Februar fungierende Brigadechef Oberst Emmo von Roden und sein Stab „sich immer mehr als reaktionär entpuppten“[1] während die meisten Deckoffiziere sich als Stütze der Weimarer Republik betrachteten.