Agrapha (altgriechisch Ἄγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man Aussprüche von Jesus von Nazareth („Herrenworte“), die nicht in den Evangelien des Neuen Testamentes enthalten sind, aber in anderen urchristlichen oder altkirchlichen Schriften (etwa bei den Kirchenvätern) oder in anderen Schriftfragmenten überliefert wurden. Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (Apg 20,35 EU; 1 Thess 4,15–17 EU u.ö.).
Der Ausdruck „Agrapha“ wurde 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner eingeführt. Kraft des Standardwerks von Alfred Resch (1889) setzte er sich durch.[1]