Agrarian Justice ist der Titel eines von Thomas Paine verfassten und 1797 veröffentlichten Pamphlets. Darin schlug er vor, dass Personen, die bewirtschaftetes Land besitzen, der Gemeinde eine Grundmiete schulden,[1] was eine Erbschaftsteuer berechtigt. Dadurch sollten Renten für alte und behinderte Personen sowie eine Festsumme finanziert werden, die allen Personen bei Erreichen der Volljährigkeit auszuzahlen sei.
Der Text wurde im Winter 1795/96 verfasst, aber erst ein Jahr später veröffentlicht, da Paine unsicher war, ob er bis zum Ende des laufenden Kriegs mit Frankreich warten sollte. Doch als er eine Predigt des damaligen Bischofs von Llandaff, Richard Watson, hörte, in dem dieser die „Weisheit Gottes in der Einrichtung von Arm und Reich“ diskutierte, fühlte er sich zur Veröffentlichung getrieben. Er wollte zeigen, dass „arm“ und „reich“ zufällige Einteilungen sind und nicht gottgegebene Unterscheidungen.[2]
Paine geht sogar noch weiter: „Poverty ... is a thing created by that which is called civilized life. It exists not in the natural state.“ („Armut ... ist etwas, das geschaffen wurde durch das, was man zivilisiertes Leben nennt. Sie existiert nicht im natürlichen Zustand.“) Er sieht aber durchaus auch die Nachteile des (von ihm angenommenen) natürlichen Zustands des Menschen: „On the other hand, the natural state is without those advantages which flow from agriculture, arts, science and manufactures.“ („Andererseits ermangelt es dem natürlichen Zustand an den Vorteilen, die sich aus der Landwirtschaft, den Künsten, der Wissenschaft und den Manufakturen ergeben.“)