Alcatel SEL

Alcatel SEL AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1992
Auflösung 2006
Auflösungsgrund Unternehmensfusion zu Alcatel-Lucent Deutschland
Sitz Stuttgart-Zuffenhausen
Leitung Vorstandsvorsitzender

(nacheinander):

  • Roland Mecklinger
  • Gottfried Dutiné
  • Andreas Bernhard
  • Reinhard Hutter
  • Wolfgang Weik
Mitarbeiterzahl
  • ca. 21.000 (1994)[1]
  • ca. 13.800 (1997)
  • ca. 5.200 (2005)[2]
Umsatz
  • ca. 5,35 Mrd. DM (1994)[1]
  • ca. 5,7 Mrd. DM (1997)
Branche Telekommunikationsausrüstung

Die Alcatel SEL AG mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen war eine Tochter des ehemaligen Telekommunikationsausrüsters Alcatel. Sie galt als Nachfolger der 1958 gegründeten Standard Elektrik Lorenz AG (SEL), einem Mischkonzern der Elektrobranche, der sich als Teil der amerikanischen International Telephone and Telegraph (ITT) in den 1960er und 1970er Jahren zu einem der zehn größten deutschen Unternehmen entwickelt hatte. Nach Verkauf an die französische Compagnie Générale d’Électricité (CGE) geriet das Unternehmen Ende der 1980er Jahre in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Unter dem Dach von Alcatel N.V., einer Tochter der CGE, blieb nur ein Unternehmenskern um die Nachrichtentechnik erhalten, der ab 1993 als Alcatel SEL AG firmierte.

Die Alcatel SEL AG war in sechs Geschäftsbereichen tätig: Vermittlungssysteme, Übertragungssysteme, Funksysteme, Bahnen, Verteidigung und Bürokommunikation.[3] Im wiedervereinigten Deutschland war das Unternehmen maßgeblich am Aufbau der Telekommunikations-Infrastruktur der neuen Bundesländer beteiligt. Seine Größe nahm im harten internationalen Wettbewerb und über den Verkauf nicht länger zum Kerngeschäft gerechneter Bereiche und Töchter weiter ab.

Zum Jahresende 2006 fusionierte die zwischenzeitlich in Alcatel S.A. umbenannte Muttergesellschaft mit der amerikanischen Lucent Technologies, Inc. zu Alcatel-Lucent S.A. Wenig später legte der neue Konzern die Alcatel SEL AG mit den von Lucent eingebrachten Beteiligungen in Nürnberg zur Alcatel-Lucent Deutschland AG zusammen. Im Jahr 2011 verlegte der Konzern die auch zuvor schon sehr weitgehend durch die Konzernzentrale wahrgenommene Steuerung des Geschäfts seiner Auslandstöchter auch formell nach Paris. Beim Unternehmen verbliebene Bereiche gehören mittlerweile zur finnischen Nokia, die Anfang 2016 durch einen Aktientausch Alcatel-Lucent übernommen hat.[4]

  1. a b Alcatel SEL AG erwirtschaftet 547 Millionen Mark Verlust in '94. Im Archiv der Computerwoche, 26. Mai 1995, abgerufen am 19. Mai 2016.
  2. a b Peter Bauer: Patricia Russo hat als Chefin von Alcatel/Lucent große Sparpläne. In: Heise online, 3. April 2006, abgerufen am 18. Mai 2016.
  3. Alcatel-Lucent Deutschland – Wir haben Geschichte. (Memento vom 23. Juni 2016 im Internet Archive) In: Museumswerkstatt auf der Webseite der Alcatel-Lucent, abgerufen am 21. Mai 2016.
  4. Nokia announces settlement of its public exchange offer for Alcatel-Lucent securities, the registration of new shares and its inclusion in the CAC 40 index. (Memento vom 2. Juni 2016 im Internet Archive) Nokia Pressemitteilung, 7. Januar 2016, abgerufen am 27. April 2016 (englisch).

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