Alternative Comics ist einer von zahlreichen Begriffen, mit denen eine ganze Reihe von Comics bezeichnet wird, die etwa seit 1980 im Nachklang der Underground-Comix-Bewegung der späten 60er und frühen 70er Jahre erschienen sind. Für gewöhnlich stammen diese Comics von einem einzelnen Autor, sind oft für eine erwachsene Leserschaft bestimmt und in ihrer Form experimentell. Die betreffenden Werke laufen auch unter den Bezeichnungen Post-Underground-, Independent-, Small-Press-, New-Wave- oder Art-Comics. Auch viele selbstverlegte „Minicomics“ fallen unter den Oberbegriff „Alternative“.
Alternative Comics bieten eine Alternative gegenüber den Mainstream-Comics, welche die amerikanische Comic-Industrie dominieren (wie z. B. die Marvel- und DC-Produkte mit Superhelden-Themen, die leichte Unterhaltung von Archie Comics und Manga-verwandte Werke). Diese Comics werden für gewöhnlich unter dem Zeitdruck eines festen Abgabetermins von einer ganzen Mannschaft gefertigt, von der je eine Person jeweils für Handlung, Vorzeichnung, Reinzeichnung, Schriften, Farben sowie die Redaktion zuständig ist. Gegenstand und Stil solcher Comics werden zum großen Teil vom Verlag vorgegeben; dieser stellt das Personal ein, um den Comic im Einklang mit fundierten Konventionen des Genres zu produzieren. Im Gegensatz dazu werden Alternative Comics oft von einer einzelnen Person geschrieben und gezeichnet und werden, ohne dabei viel um einen regelmäßigen Veröffentlichungszeitpunkt zu geben, erst veröffentlicht, wenn der Autor sie für fertig hält. Wo der Inhalt von Mainstream Comics dem Einfluss von Managern unterworfen ist, denen daran gelegen ist, den Absatz zu steigern, werden Alternative Comics oft in kleiner Stückzahl an ein spezialisiertes Publikum vertrieben, was die Veröffentlichung von Material ermöglicht, das manche Leute – die zu einer allgemeineren Leserschaft zählen – als obskur oder anstößig bezeichnen würden. In Anbetracht dessen bauen Alternative Comics direkt auf dem Vorbild der Underground Comics auf.