1800 v. Chr.–1000 v. Chr. (Ab 2300 Vorgängerkulturen, die heute einzeln betrachtet werden)
Ausdehnung
Südliches Sibirien und Zentralasien
Die Andronowo-Kultur (wissenschaftlich Andronovo-Kultur) ist eine archäologische Kultur der Bronzezeit Südwestsibiriens und Mittelasiens, im engeren Sinne zwischen 1800 und 1000 v. Chr. Ihr Gebiet erstreckte sich vom Uralfluss im Westen bis zum Jenissei im Osten und umfasste sowohl den südlichen Bereich der sibirischen Waldsteppen als auch die mittelasiatischen Steppen. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung lässt sie sich in mehrere regionale Gruppen gliedern, die dennoch wichtige kulturelle Eigenschaften gemeinsam haben. Sie wird deshalb auch als archäologischer Horizont aus mehreren nahestehenden Kulturgruppen bezeichnet. Namensgebend ist die Stadt Andronowo (oder Andronovo; 55° 53′ N, 55° 42′ O55.88333333333355.7), in der 1914 mehrere mit reich verzierter Keramik ausgestattete Hockergräber gefunden wurden. Die Andronowo-Kultur wird von der Mehrheit der Forscher der indo-iranischen Sprachgruppe oder der ur-indoiranischen Sprache zugeordnet.[2][3]
↑James P. Mallory, Douglas Q. Adams (Hrsg.): Encyclopedia of Indo-European culture. Fitzroy Dearborn Publishers, London und Chicago 1997 (Digitalisat als PDF-Dokument (194 MB)).
↑Zum Beispiel Christian Carpelan, Asko Parpola, Petteri Koskikallio (Hrsg.): Early Contacts between Uralic and Indo-European. Linguistic and Archaeological considerations (= Suomalais-Ugrilaisen Seuran Toimituksia. Bd. 242). Papers presented at an international Symposium held at the Tvärminne Research Station of the University of Helsinki, 8–10 January, 1999. Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 2001, ISBN 952-5150-59-3.
↑Alexander Lubotsky: Indo-European and Indo-Iranian Wagon Terminology and the Date of the Indo-Iranian Split. In: The Indo-European Puzzle Revisited: Integrating Archaeology, Genetics, and Linguistics. Cambridge University Press, Cambridge 2023, ISBN 978-1-00-926175-3, S.257–262 (cambridge.org [abgerufen am 30. April 2024]).