Antipatros, auch Antipas genannt, (altgriechisch Ἀντίπατρος Antípatros, latinisiert Antipater; * 398 v. Chr. in Paliura, Makedonien; † 319 v. Chr.), Sohn des Iolaos, war ein makedonischer Feldherr unter Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen, dem er nach der Ermordung Philipps 336 v. Chr. die Thronfolge sicherte. Während Alexanders Asienfeldzug fungierte er als Statthalter des europäischen Reichsteils und konnte einen vom spartanischen König Agis III. entfachten Aufstand durch seinen Sieg in der Schlacht von Megalopolis etwa im Frühjahr 330 v. Chr. niederschlagen. Später stritt er sich mit Alexanders Mutter Olympias, wodurch sich sein Verhältnis zum König trübte. Nach Alexanders frühzeitigem Tod 323 v. Chr. kamen Gerüchte auf, dass er nicht einer Krankheit, sondern einer durch Antipatros veranlassten Vergiftung erlegen sei. Antipatros war nach Alexanders Ableben einer der wichtigsten Diadochen. Im von aufständischen griechischen Staaten ausgelösten Lamischen Krieg wurde er vom gegnerischen Heer vergeblich in Lamia belagert und vermochte im Herbst 322 v. Chr. mit Hilfe des Krateros auch diese Erhebung zu unterdrücken. Dann trat er der Koalition mehrerer Diadochen gegen den Reichsregenten Perdikkas bei, da dessen Streben nach der Königskrone seine Machtstellung gefährdete. Nach der Ermordung des Perdikkas durch dessen eigenen Soldaten wurde Antipatros neuer Reichsregent und verteilte im Sommer 320 v. Chr. auf der Konferenz von Triparadeisos die Provinzen des Alexanderreichs neu. Bald nach seiner Rückkehr nach Makedonien starb er 319 v. Chr. in hohem Alter. Er war der Stammvater des zweiten makedonischen Königshauses der Antipatriden.