Die Architektur Mesopotamiens erstreckt sich über einen Zeitraum vom 10. Jahrtausend v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. und spiegelt die kulturelle Vielfalt der Region zwischen Euphrat und Tigris wider. In dieser Ära entstanden Strukturen wie Stadtplanungen, Hofhäuser und Zikkurate. Die Verbindung von Schreiber und Architekt prägte die Gestaltung von Bauwerken für Regierung, Adel und königliche Familie.
Die Erforschung der antiken mesopotamischen Architektur basiert auf verfügbaren archäologischen Beweisen, bildlichen Darstellungen von Gebäuden und Texten zu Baupraktiken. Nach Archibald Sayce lassen die primitiven Piktogramme der Uruk-Zeit darauf schließen, dass „Stein knapp war, aber bereits in Blöcke und Siegel geschnitten wurde. Ziegel war das übliche Baumaterial, und damit wurden Städte, Festungen, Tempel und Häuser errichtet. Die Stadt war mit Türmen versehen und stand auf einer künstlichen Plattform; das Haus hatte ebenfalls ein turmartiges Aussehen. Es war mit einer Tür versehen, die sich auf einem Scharnier drehte und mit einer Art Schlüssel geöffnet werden konnte; das Stadttor war in größerem Maßstab und scheint doppelt gewesen zu sein. ... Dämonen wurden gefürchtet, die Flügel wie ein Vogel hatten, und die Grundsteine – oder besser gesagt Ziegel – eines Hauses wurden durch bestimmte Objekte geweiht, die unter sie gelegt wurden.“[1]
Die wissenschaftliche Literatur konzentriert sich in der Regel auf die Architektur von Tempeln, Palästen, Stadtmauern und Toren sowie anderen monumentalen Gebäuden. Gelegentlich findet man jedoch auch Werke über Wohnarchitektur.[2] Archäologische Oberflächenuntersuchungen ermöglichten ebenfalls die Erforschung der städtischen Form in den frühen mesopotamischen Städten.