Argentinische Literatur

Die argentinische Literatur ist Teil der hispanoamerikanischen Literatur und – unter Einbeziehung der portugiesischsprachigen brasilianischen Literatur – Teil der lateinamerikanischen Literatur. Da die spanischsprachigen Länder Mittel- und Südamerikas sich einem gemeinsamen kulturellen Erbe verpflichtet fühlen (hispanidad), ist die argentinische Literatur immer in diesem Kontext zu sehen. Andererseits gibt es spezifische Besonderheiten der argentinischen Kultur, die eine Betrachtung einer genuin argentinischen Literatur sinnvoll erscheinen lassen: Dazu zählen das Fehlen einer indigenen, präkolumbischen Schriftkultur in Argentinien sowie der starke europäische, insbesondere französische Einfluss auf die argentinische Kultur seit der Kolonialzeit. Die rioplatensische Kultur – und das schließt auch die uruguayische mit ein – ist „seit langem städtisch geprägt [...], durchaus nicht tropisch, sondern [...] eher kühl, manchmal auch abgeklärt oder zynisch und den europäischen Avantgarden gegenüber stets aufgeschlossen. [...] Argentinien ist die mehr oder weniger bewußte Entstellung Europas.“[1]

  1. Leopold Federmair: Nachwort zu: Ricardo Piglia: Künstliche Atmung. Berlin 2002, S. 216 f.

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