Armierungsgewebe

Armierungsgewebe für die Fassadendämmung

Armierungsgewebe oder auch Putzbewehrung genannt, dient zur Bewehrung von Putzschichten gegen Risse.

Gründe zur Verwendung eines Putzgewebes können sein:

  • Der Untergrund besteht aus unterschiedlichen Materialien, von denen einige elastischer, weicher oder saugfähiger sind als die anderen oder ein anderes Quell-, Schwindungs- oder Dehnungsverhalten bei Temperatur- und Feuchteänderung haben, als die anderen Materialien und dadurch die Bildung von breiteren Rissen zu erwarten ist (statt gleichmäßig verteilten Mikrorissen). Problematisch sind beispielsweise Holzbauteile und Baustoffe aus Lehm.
  • Auch geometrische Einschnitte in größeren Flächen, etwa durch Fassadenöffnungen, können zur Bündelung von Spannungen und folglich zur verstärkten Rissbildung führen. Siehe Kerbwirkung
  • Auch großformatige Bauteile an bewitterten und besonnten Fassaden können zur Rissbildung entlang der Stoßfugen führen.
  • Geringfügige Bewegungen im Untergrund durch Setzungen.
  • Starke Feuchte- und Temperaturwechsel.
  • Erschütterungen durch nahegelegene Bahnstrecken und ähnliches.
  • Zugspannungen im Putz an Außenecken, z. B. an Tür- und Fensterlaibungen.

Armierungsgewebe werden typischerweise in kunstharzhaltige, dünnschichtige Klebe-, Armierungs- oder Edelputze eingebettet. Armierungsschichten in Kombination mit einem kunstharzhaltigen Klebe- und Armierungsputz dienen als Teil eines Wärmedämm-Verbundsystems oft zum Verputzen von nachgiebigen Dämmstoffen.[1]

  1. Fabia Denninger (Hrsg.): Lexikon Technische Textilien. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-86641-093-0, S. 25.

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