Atomkrieg

Atombombe „Castle Romeo“ auf dem Bikini-Atoll, 1954
Die Interkontinentalrakete Titan II bestückt mit einem 9-Megatonnen-W53-Sprengkopf war eine der mächtigsten Atomwaffen, die die US-Streitkräfte während des Kalten Krieges bereithielten.

Ein Atomkrieg oder thermonuklearer Krieg ist ein Krieg, der mit Kernwaffen geführt wird.

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA im August 1945 waren die ersten und bisher einzigen Kernwaffen-Einsätze. Seit der Anfangszeit des Kalten Krieges besteht die Möglichkeit eines Atomkrieges. Mit dem Wettrüsten, das heißt dem Aufbau riesiger Nuklearwaffenarsenale durch die Super- und übrigen Atommächte, wurde ein Atomkrieg zu einer realen Bedrohung für das Überleben der Menschheit.

Nachdem es im Kalten Krieg nicht zu einem Krieg zwischen den Supermächten gekommen war (allerdings gab es Stellvertreterkriege), sank zunächst die Gefahr eines weltweiten Atomkriegs erheblich. Bis zur Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 wurde das Risiko eines Einsatzes von Kernwaffen eher in Regionen mit aufstrebenden, Nuklearwaffen besitzenden Schwellenländern wie Indien, Pakistan oder Nordkorea verortet. Das Putin-Regime annektierte März 2014 die Krim und begann wenige Wochen später den Krieg im Donbass. Ab dann rückten die vom Kalten Krieg her bekannten Diskussionen über „Grundfragen nuklearer Abschreckung wieder auf die euro-atlantische Agenda.“[1][2]

Die Atommächte USA, Großbritannien und Sowjetunion unterzeichneten am 1. Juli 1968 den Atomwaffensperrvertrag und verpflichteten sich darin zur Abrüstung von Kernwaffen. Der Vertrag ist von 191 Vertragsstaaten unterzeichnet bzw. akzessiert. Dennoch gibt es neben den offiziellen Nuklearmächten mehrere Staaten wie Israel, Nordkorea, Indien und Pakistan, die entweder offen Atomwaffen besitzen oder des Besitzes verdächtigt werden.

  1. Karl-Heinz Kamp: Das atomare Element im Russland-Ukraine-Konflikt. In: Arbeitspapier Sicherheitspolitik, Nr. 3/2015. Bundesakademie für Sicherheitspolitik, abgerufen am 28. März 2022.
  2. Nina Tannenwald: Niemand schläft ruhig unter einem nuklearen Schirm. spektrum.de, 15. März 2022, abgerufen am 28. März 2002.

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