Atonie ist der medizinische Fachbegriff für das Fehlen von Tonus, also von Spannung, der glatten oder der quergestreiften Muskulatur.[1] In der heutigen Medizin wird der Begriff für die fehlende Spannung glatter Muskulatur, z. B. der Gebärmutter, des Darms, des Magens oder der Blase verwendet. Für die fehlende Spannung der quergestreiften, willkürlichen Skelettmuskulatur benutzt man die Bezeichnung Parese (inkomplette Lähmung) und Plegie (komplette Lähmung). Ausnahmen sind atonische epileptische Anfälle und die Schlafatonie. Die Atonie[2] von Geweben[3] oder Organen ist als medizinischer Fachbegriff[4][5] historisch.
Das Gegenteil (Gegenwort) der Atonie ist der normale Spannungszustand, welcher als Tonus bezeichnet wird, beziehungsweise die krankhaft gesteigerte Spannung, also der Hypertonus (Verspannung, Myogelose (Muskelhärte), Muskelverhärtung). Die Übergänge von der Atonie und der Monotonie über die Hypotonie, die Normotonie, die Orthotonie und die Eutonie bis zur Hypertonie, zur Dystonie und zur Katatonie sind fließend. Eine absolute Atonie in Höhe von 0 Pa gibt es nicht.
„Im weitern Sinne ist die Atonie auch die Bezeichnung für die schlaffe Gesamthaltung eines Menschen.“[6]