Ayurveda oder Ayurweda (Sanskrit, m., आयुर्वेद āyurveda, „Wissen vom Leben“, von veda, ‚Wissen‘) ist eine traditionelle indische Heilkunst, die viele Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat.
In Asien, insbesondere in Indien, wird Ayurveda als Heilmethode auch akademisch gelehrt und von großen Teilen der Bevölkerung akzeptiert. Im westlichen Kulturkreis dagegen setzt man Ayurveda zumeist für Wellness-Zwecke ein, was in Asien erst durch den wachsenden Tourismus zum Thema wurde. Ayurveda ist keine therapeutische Einzelmaßnahme, sondern ein ganzheitliches System und gehört in den Bereich der traditionellen Alternativmedizin. Mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist Ayurveda vielfach nicht vereinbar. Wirkungsnachweise nach den Grundprinzipien der evidenzbasierten Medizin sind kaum oder nicht vorhanden. Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht wird Ayurveda hauptsächlich in der westlichen Welt den Pseudowissenschaften zugeordnet.
Die ältesten Vorstellungen einer indischen Medizin sind aus der vedischen Zeit (Periode der vedischen Medizin[1]) ab ungefähr der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr., vor allem im Atharvaveda, überliefert. Hieraus entwickelte sich ab etwa 500 v. Chr. (in der bis 1000 n. Chr. währenden Periode der brahmanischen Medizin[2]) das davon unterscheidbare medizinische System des Ayurveda, dessen acht Traktate nicht mehr als Gesamttext erhalten sind. Eine Phase der medizinischen Sanskritliteratur, die ebenfalls Ayurveda genannt wird, beginnt mit der christlichen Zeitrechnung und ist zuerst in Samhitas enthalten, die Ärzten wie Charaka und Sushruta zugeschrieben werden.[3] In den Werken Sushrutas, Charakas und später zudem im Werk des sicher nachweisbaren Vagbhatas, der im 7. Jahrhundert gelehrt hat, finden sich Inhalte der ayurvedischen Texte wieder.[4]