Az-Zabaniyya

Darstellung eines der Zebaniyya in der islamischen Kunst. Hinter ihm befindet sich eine Gruppe von Frauen im Höllenfeuer

Die Zabaniyya, arabisch الزبانية, DMG az-zabānīya, sind im Islam Wesen, die oft mit den Engeln der Hölle bzw. mit furchterregenden Begleitern der Todesengel identifiziert werden.[1] Während die Engel der Gnade aus Nur (Licht) erschaffen wurden, seien die Engel der Strafe aus Nar (Feuer der Hölle) erschaffen.[2] Sie werden erwähnt im Koran in Sure 96:18 (nach Rudi Paret):

»Wir werden (unsererseits) die Schergen (der Hölle)(?) herbeirufen.«

Andere Koranübersetzungen verwenden an dieser Stelle den neutralen Begriff Wächter.

Diese Engel werden an anderer Stelle des Korans – ohne namentliche Erwähnung – als roh (ġilāḏ) und gewalttätig (šidād) beschrieben (Sure 66:6):

»Ihr Gläubigen! Nehmt euch selber und eure Angehörigen vor einem Feuer in acht, dessen Brennstoff aus Menschen und Steinen besteht, und über das harte und strenge Engel gesetzt sind, die sich gegen Gott in dem, was er ihnen befohlen hat, nicht auflehnen, vielmehr tun, was ihnen befohlen wird.«

Unter Berufung auf Sure 74:30 wird in der islamischen Welt davon ausgegangen, dass es insgesamt 19 Zabaniyya gibt. Dort heißt es: „Neunzehn (Engel) sind (als Wärter) über sie gesetzt.“ Der Mächtigste dieser Engel wird Malik genannt und bewacht die Tore zur Hölle. In der Himmelfahrt Mohammeds taucht zudem ein Höllenengel mit dem Namen Zuzail auf. Jeder der 19 Zabaniyya befehligen Legionen von Satanen, unterstehen selbst allerdings dem Teufel (Iblis).[3]

Gelegentlich komme es zum Kampf mit den Engeln der Gnade um die Seelen der Verstorbenen. Der Kampf würde einen dem Donner gleichenden Knall auslösen.[4]

  1. MONA ZAKI JAHANNAM IN MEDIEVAL ISLAMIC THOUGHT 2015 p. 205 ff
  2. Jane Dammen McAuliffe Encyclopaedia of the Qurʾān Volume 3 Georgetown University, Washington DC S. 45 (englisch)
  3. Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall: Rosenöl. Erstes und zweytes Fläschchen: Sagen und Kunden des Morgenlandes aus arabischen, persischen und türkischen Quellen gesammelt. BoD – Books on Demand, ISBN 9783861994862, S. 320.
  4. Hans Wilhelm Haussig, Egidius Schmalzriedt Wörterbuch der Mythologie Klett-Cotta 1965, ISBN 978-3-129-09870-7, S. 314

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