Badge-Engineering ist ein Begriff, der hauptsächlich in der Automobil- und Elektroindustrie, sowie im Lebensmittelbereich Anwendung findet. Der aus dem Englischen stammende Begriff bedeutet Marke oder Merkmal und beschreibt das Gegenstück zum Original Equipment Manufacturer, dem eigentlichen Entwickler/Hersteller. Ein Produkt wird zuerst von einem solchen Erstausrüster entwickelt und hergestellt. Beim Badge-Engineering wird dann die Vermarktung des Produktes von einem oder mehreren anderen Unternehmen übernommen, deren „Ingenieurleistung“ sich darauf beschränkt, ihr Markenemblem (Badge) anzubringen. Die Wortwahl ist also von (selbst-)ironischer Natur, da es sich um keine wirkliche Ingenieursleistung (Engineering) handelt.
Der Verweis auf das „Badge“-Emblem verweist auf die Begriffsgeschichte, bei der an einem Kraftfahrzeug nur die Verzierungen ausgetauscht werden, die mit dem Unternehmens-Erscheinungsbild verbunden werden. Dazu gehören Schriftzüge mit dem Herstellernamen und Modellserien, sowie Elemente wie die Kühlerfigur, Kühlergrill und eben das Markenlogo des Herstellers, das als Emblem gewöhnlich dazugestellt wird. Die einzelnen Marken können so mit geringem Kostenaufwand ihre Produktpalette ausweiten. Veränderungen und optische Retuschen am Produkt sind oft nur gering. Über reine Verzierungen hinaus ersetzt man auch häufig Rücklichter und andere Kleinteile, die regelmäßig als Gleichteile aus einem anderen Produkt direkt übernommen werden können. In extremen Fällen steuert ein Hersteller einen eigenen Motor bei, der vom ursprünglichen Hersteller nicht angeboten wird. Dabei kommt es zu einem Übergang zu automobilen Plattformen, die sich über Modellserien hinweg die gleichen Motoren und anderen Komponenten teilen, und hier nun auf das Grundmodell eines anderen Herstellers ausgeweitet wird.
Dabei gibt es hauptsächlich zwei Arten: