Bagler

Bagler (altnordisch „bagall“) war eine kirchenpolitische Partei im mittelalterlichen Norwegen. Der Name ist ein aus dem Keltischen übernommenes Wort, dessen Ursprung das lateinische Wort Báculo oder baculus = Krummstab, Bischofsstab ist. Er wurde von den Gegnern aufgebracht. Die wichtigste Quelle über die Ereignisse sind die Böglunga sögur, ein Teil der Königs-Sagas. Die Partei stand für eine Rückkehr zur klerikalen Vorherrschaft in der Politik. Sie fand ihren bedeutendsten Ausdruck in den Bestrebungen Erzbischof Øysteins, bei der Krönung von König Magnus Erlingsson 1163 in Norwegen diesen sein Königreich als LehenOlavs des Heiligen“ auffassen zu lassen und ihn damit in ein Abhängigkeitsverhältnis zur Kirche zu bringen. Die Kirche sollte danach über dem König stehen.

Die Partei wurde im Sommer 1196 in „Halöre marknad“ im damals dänischen Schonen[1] von Bischof Nikolas Arnason von Oslo in Zusammenarbeit mit dem aus Byzanz heimgekehrten Waräger-Häuptling „Reidar Sendemand“ gegründet. Ihr Ziel war es, den von der großen Mehrheit der Geistlichen erbittert bekämpften König Sverre vom usurpierten Thron zu verjagen und statt seiner den angeblichen Sohn König Magnus Erlingssons Inge Magnusson, einen jungen Dänen, einzusetzen. Diese Bewegung fand viel Zulauf, insbesondere aus den mächtigen Geschlechtern der Lehnsmänner aus dem Süden und Westen und allen, die in den vorherigen Aufstandsversuchen besiegt worden waren.[1] Sie wurde die gefährlichsten Gegner der Birkebeiner unter König Sverre.

Mitten in dieser Auseinandersetzung starb König Sverre 1202. Unter seinem Nachfolger Håkon Sverreson (1202–1204) legte sich zunächst der Bürgerkrieg. Der Gegenkönig Inge wurde 1203 von seinen eigenen Parteigängern ermordet, und es schien, als ob die Bagler in Auflösung begriffen seien. Als aber König Håkon am Neujahrstag 1204 starb, flackerte der Bürgerkrieg wieder auf, diesmal unter Erling Steinvegg, der sich ebenfalls für einen Sohn König Magnus Erlingssons ausgab. Aber in Wirklichkeit beherrschte Bischof Nikolas Arnesson (1150–1225) die Baglerpartei. Sie bekam die Unterstützung des dänischen Königs Waldemar II., der mit einer großen Flotte nach Tønsberg kam. Erling Steinvegg musste Philipp Simonsson, den Neffen des Bischofs, zum Jarl erheben. Die Bagler herrschten nun über Viken, und sie unternahmen Heerzüge bis nach Nidaros.

  1. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen yn.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne