Balamir

Balamir (bzw. Balamber) war angeblich ein König der Hunnen im 4. Jahrhundert, der von Jordanes als Balamber, rex Hunnorum („König der Hunnen“) erwähnt wird.[1]

Balamir soll mit seinen Reiterheeren nach 370 über die Wolga vorgedrungen sein und das Reich der Alanen an Terek, Kuban und am unteren Don zerschlagen haben. Daraufhin griff er Ermanarichs Greutungenreich an und zwang es nach dessen Tod zu Heeresfolge und Tribut. Später soll er die gotische Prinzessin Waladamarca (bei Jordanes: Vadamerca) geheiratet haben, nachdem er ihren Vater Vinitharius, der gegen ihn rebellierte, getötet hatte. Nach anderen Quellen war sie Ermanarichs Tochter, Jordanes bezeichnet sie als Vinitharius` Nichte.[2]

Als Vadamercas Sohn und Balamirs Nachfolger wird in den bulgarisch-ugrisch-russischen Djagfar Tarihi-(Cäğfär taríxı)-Annalen von ca. 1680, die allerdings nur in einer umstrittenen Abschrift erhalten sind, ein Uldin-Arbat (361–ca. 402/412) aus dem Doulo-Clan (bulgarisch: Дуло) genannt.[3] Nach anderen Quellen ist Uldi-Arbat ein Sohn des Hunnenführers Donatus. All diese späten Angaben sind jedoch sehr zweifelhaft: So beruhen alle zeitgenössischen spätantiken Nachrichten über Donatus auf dem fragmentarisch erhaltenen Bericht des Olympiodoros von Theben,[4] wo Donatus aber nur am Rande knapp erwähnt wird und es zudem unklar bleibt, ob er überhaupt ein hunnischer Anführer war.

  1. Jordanes: Getica 24,130; 48,248.
  2. Jordanes: Getica 48,249.
  3. Genealogie auf en.rodovid.org
  4. Olympiodoros, Fragment 18.

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