Koordinaten: 14° 4′ N, 103° 7′ O
Banteay Chhmar (Khmer បន្ទាយឆ្មារ) ist eine der größten umfriedeten Tempel-Anlagen von Kambodscha. Sie liegt im gleichnamigen Ort (Banteay Chhmar Commune) in der Provinz Banteay Meanchey, ca. 60 Kilometer nördlich von Sisophon und etwa 20 Kilometer östlich der Grenze zu Thailand. Bauherr der buddhistischen Klosterstadt war Jayavarman VII., der von 1181 bis ca. 1218 über das Khmer-Reich herrschte.[1] Die Anlage umfasst den Haupttempel-Komplex, einen großen Baray mit einem Mebon (Inseltempel) und acht Satelliten-Tempel. Heute liegen ca. 80 % der Mauern und Gebäude in Trümmern.[2] Doch die Überreste mit den großflächigen Reliefs im Bayon-Stil sind beeindruckend; einmalig sind die vielarmigen Darstellungen von Lokeshvara (Avalokiteshvara). Wegen der abgeschiedenen Lage wurde Banteay Chhmar oft von Kunsträubern heimgesucht. Die Untersuchungen der Archäologen sind weit fortgeschritten; umfangreiche Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten sind im Gange.
Banteay Chhmar Community-Based Tourism (CBT) vereint eine Gruppe von ambitionierten Einheimischen, die sich für den Schutz der Tempelanlage und für die Förderung eines nachhaltigen Tourismus engagieren.
Seit 1992 steht Banteay Chhmar auf der Kandidatenliste des UNESCO-Weltkultur-Erbes.[3]