Die Barmakiden (arabisch البرامكة al-Barāmika; persisch برمكيان Barmakiyān) waren eine Familie aus Balch in Tocharistan, die unter den ersten fünf abbasidischen Kalifen (750–803) als Wesire und Sekretäre höchste Staatsämter bekleideten und auch als Prinzenerzieher wirkten. Während des frühen Kalifats von Hārūn ar-Raschīd (reg. 786–809) erreichte die Macht der Barmakiden mit Yahyā ibn Chālid und seinen beiden Söhnen al-Fadl und Dschaʿfar ihren Höhepunkt. Yahyā ließ Werke aus dem Sanskrit und anderen Sprachen ins Arabische übersetzen. Im Jahre 803 wurde die Familie jedoch überraschend aus unklaren Gründen vom Kalifen entmachtet. Die Barmakiden stellen einen der am besten dokumentierten Fälle dar, in dem Mitglieder einer führenden zum Islam konvertierten Familie aus den neu eroberten wohlhabenden ostiranischen Provinzen im Zuge der abbasidischen Revolution zu politischer Macht und weit über ihre Heimat hinausreichenden Einfluss gelangten. In der späteren arabischen und persischen Literaturtradition wurden die Barmakiden für ihre außergewöhnliche Großzügigkeit gerühmt.[1]
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Bladel.