Battal Gazi oder Seyyid Battal Gazi (* Ende des 7. Jahrhunderts; † 740) war ein legendärer Anführer der Araber in den Kriegen gegen Byzanz während der Omayyaden-Zeit. Die Existenz der historischen Figur ist gesichert, allerdings sind keine Einzelheiten über sein Leben bekannt. Battal Gazis Leben inspirierte aber Volksdichter zum Schreiben mehrerer Heldenepen über ihn. Er verkörperte die typische Lebensweise eines frühmittelalterlichen Bewohners der Grenzgebiete zwischen der christlichen und der muslimischen Welt. Zu den bedeutendsten Epen gehört das arabische Epos Ḏāt al-himma / ذات الهمة und das türkische Epos Seyyid Baṭṭāl / سيد بطال. Beide Geschichten sind miteinander verwandt, sind aber ohne gegenseitige Beeinflussung unabhängig voneinander entstanden. Vermutlich gehen beide auf eine alte arabische Überlieferung zurück.[1][2]
Die Überlieferungen und Dichtung insbesondere nach der türkischen Eroberung Anatoliens machten Battal Gazi zur Hauptfigur verschiedener Erzählungen und zu einem Zeitgenossen der Abbasiden und zum angeblichen Gründer der Danischmenden Dynastie in Anatolien. In einer seiner Geschichten, die zur Umayyadenzeit spielt, zieht er mit den Arabern gegen Konstantinopel und belagert die Stadt. Sein Gegenspieler ist der Imperator Leon. Tatsächlich belagerten die Araber Konstantinopel 717 bis 718 und ein Herrscher mit Namen Leon III. ist für 717 belegt. Wenn man bedenkt, dass Seyyid Battal Ghazi in dieser Geschichte zwischen 20 und 30 Jahre alt war, so kam er in dem Zeitraum von 690 bis 695 auf die Welt. Als Todesjahr wird 740 angenommen. Er kam während der Schlacht bei Akroinon in der heutigen Provinz Afyonkarahisar ums Leben.