Bergen-Belsen-Prozess

Prozessort: Lüneburg, alte MTV-Turnhalle, Lindenstraße 30

Bereits im September 1945 fand der erste Bergen-Belsen-Prozess (englisch Belsen TrialTrial against Josef Kramer and 44 others) gegen deutsche Kriegsverbrecher statt, der von einem britischen Militärgericht vom 17. September bis zum 17. November 1945 in der Turnhalle Lindenstraße 30 in Lüneburg durchgeführt wurde. Angeklagt waren SS-Angehörige sowie einige Kapos des KZ Bergen-Belsen, die von der britischen Armee nach der Übergabe des Lagers Mitte April 1945 festgenommen wurden. Vor der Festnahme wurden drei SS-Männer bei Fluchtversuchen erschossen und einer verübte Suizid. Von den etwa 77 festgenommenen Angehörigen des Lagerpersonals starben 17 bis zum 1. Juni 1945 an Typhus.[1]

Im Gegensatz zu zwei weiteren Bergen-Belsen-Prozessen stieß dieser erste Kriegsverbrecher-Prozess auf deutschem Boden auch international auf großes Interesse und wurde von rund 200 Journalisten und Prozessbeobachtern verfolgt. In diesem Prozess wurden auch Taten mitverhandelt, die Beschuldigte zuvor im KZ Auschwitz-Birkenau verübt hatten, und eine breitere Öffentlichkeit erfuhr dabei von Selektionen, Gaskammern und Krematorien.

  1. Claudia Taake: Angeklagt: SS-Frauen vor Gericht. S. 112 f.

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