Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Regierung der Vereinigten Staaten sowohl offen als auch verdeckt an der Ablösung mehrerer ausländischer Regierungen beteiligt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts initiierte die US-Regierung vor allem in Lateinamerika und in Asien Aktionen zu Regimewechseln, darunter die Spanisch-Amerikanischen und Philippinisch-Amerikanischen Kriege. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts formten oder installierten die Vereinigten Staaten Regierungen in verschiedenen Ländern, darunter im Sinne der Monroe-Doktrin in Panama, Honduras, Nicaragua, Mexiko, Haiti und der Dominikanischen Republik.
Während des Zweiten Weltkriegs halfen die Vereinigten Staaten beim Sturz vieler faschistischer oder japanischer Marionettenregime. Beispiele hierfür sind die Regime auf den Philippinen, in Korea, im östlichen Teil Chinas und in weiten Teilen Europas. Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten waren auch maßgeblich daran beteiligt, die Herrschaft von Adolf Hitler über Deutschland und von Benito Mussolini über Italien zu beenden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte die US-Regierung im Rahmen des Kalten Krieges mit der Sowjetunion um globalen Einfluss. Im Kalten Krieg war der ab 1947 aktive Auslandsnachrichtendienst Central Intelligence Agency (CIA) an vielen Umstürzen ausländischer Regierungen beteiligt. Unter der Eisenhower-Regierung befürchtete die USA, dass die nationale Sicherheit durch Regierungen gefährdet würde, die durch die Beteiligung der Sowjetunion an Regimewechseln gestützt würden, und verkündete die Domino-Theorie, wobei spätere Präsidenten dem Beispiel Eisenhowers folgten.[1] In der Folgezeit weiteten die Vereinigten Staaten die geografische Reichweite ihrer Aktionen über ihr traditionelles Einflussgebiet, Mittelamerika und die Karibik, aus. Zu den wichtigsten Operationen gehörten der von den Vereinigten Staaten mit dem Vereinigten Königreich inszenierte iranische Staatsstreich von 1953, die Invasion in der Schweinebucht 1961, die auf den Austausch des kommunistischen Regimes in Kuba abzielte, und die Unterstützung des Sturzes von Sukarno durch General Suharto in Indonesien. Darüber hinaus haben sich die USA in die nationalen Wahlen von Ländern eingemischt, darunter in Italien 1948,[2] den Philippinen 1953 und Japan in den 1950er und 1960er Jahren[3][4] sowie im Libanon 1957.[5] Einer Studie zufolge haben die USA zwischen 1946 und 2000 mindestens 81 offene und verdeckte Eingriffe in ausländische Wahlen vorgenommen.[6] Einer anderen Studie zufolge haben die USA während des Kalten Krieges 64 verdeckte und sechs offene Versuche eines Regimewechsels unternommen.[1]
Nach der Auflösung der Sowjetunion haben die Vereinigten Staaten Kriege geführt oder unterstützt, um die Regierung in einer Reihe von Ländern auszutauschen. Zu den erklärten Begründungen der USA in diesen Konflikten gehörten der Kampf gegen den Terrorismus (wie im Afghanistankrieg) oder die Beseitigung von Massenvernichtungswaffen (wie im Irakkrieg).