Billy Budd ist das letzte Prosawerk des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville (1819–1891). Verfasst zwischen 1886 und 1891, blieb die Seenovelle, die im Hinblick auf das literarische Genre formal zwischen Erzählung und Roman steht, lange Zeit verschollen und wurde erst 1924 wiederentdeckt und veröffentlicht. Das Manuskript konnte von dem Autor vor seinem Tode weitgehend, aber nicht abschließend fertiggestellt werden und wirft eine Reihe von Problemen auf, die das Verständnis und auch die Deutung dieser Prosaform Melvilles erschweren.[1] Aber ganz ohne Zweifel wollte der Autor, dass man den Titelhelden sympathisch findet und mit ihm mitleiden kann.