Ein Blaueisgebiet (von englisch Blue-ice area, kurz: BIA, auch Blaueisfeld, genannt) ist ein mit Blaueis bedecktes Gebiet in der Antarktis,[1] in dem windgetriebener Schneetransport und Sublimation zu einem Netto-Massenverlust von der Eisoberfläche führen, ohne dass es zu einer Schmelze kommt, so dass eine blaue Oberfläche entsteht, die sich von der sonst üblichen weißen Oberfläche der Antarktis unterscheidet.
Solche Blaueisgebiete entstehen typischerweise, wenn die Bewegung von Luft und Eis durch topografische Hindernisse wie Berge, die aus dem Inlandeis herausragen, behindert wird, wodurch besondere klimatische Bedingungen entstehen, bei denen die Netto-Schneeakkumulation durch windgetriebene Sublimation und Schneetransport überschritten wird. Nur etwa 234.549 km² oder 1,67 % der antarktischen Eisfläche kann als Blaueisgebiet angesehen werden,[2][3] aber sie haben aufgrund der großen Anzahl von Meteoriten, die sich auf ihnen ansammeln, wissenschaftliches Interesse auf sich gezogen; diese Meteoriten fallen entweder direkt auf das Blaueisgebiet und verbleiben dort, oder sie fallen anderswo in den Eisschild und werden durch den Eisfluss zum Blaueisgebiet transportiert. Außerdem wurde in den Blaueisgebieten Eis gewonnen, das bis zu 2,7 Millionen Jahre alt ist. Blaueisgebiete werden manchmal als Landebahnen für Flugzeuge genutzt.