Der Blutaar oder Blutadler (altnordisch blóðörn) war eine mutmaßliche Form der Hinrichtung durch Folter, die von den Wikingern praktiziert worden sein könnte.
Dem lebenden Opfer wurde dabei der Rücken aufgeschnitten, die Rippen beidseitig von der Wirbelsäule getrennt und – wie Adlerschwingen – zur Seite geklappt. Laut Beschreibungen werden anschließend noch die Lungen herausgezogen, um die Flügel eines Adlers zu symbolisieren. Allerdings wird diese Darstellung von einigen Wissenschaftlern abgelehnt, da die Lunge nach einem derart gewaltsamen Öffnen innerhalb von Sekunden in sich zusammenfallen würde. Einige Experten gehen daher davon aus, dass die Schulterblätter noch mit hochgeklappt wurden.
Mittlerweile ist nachgewiesen worden, dass es zwar anatomisch möglich wäre, dennoch ist unklar, ob das Ritual tatsächlich in der beschriebenen Form angewendet wurde.[1]