Blutaar

Detail aus den Bildsteinen von Stora Hammars zeigt einen Mann, der mit einer Waffe auf dem Rücken eines auf dem Bauch liegenden Mannes hantiert. Das über der Szene befindliche dreieckige Valknut-Symbol wird als Symbol für einen ekstatischen Zustand gedeutet.

Der Blutaar oder Blutadler (altnordisch blóðörn) war eine mutmaßliche Form der Hinrichtung durch Folter, die von den Wikingern praktiziert worden sein könnte.

Dem lebenden Opfer wurde dabei der Rücken aufgeschnitten, die Rippen beidseitig von der Wirbelsäule getrennt und – wie Adlerschwingen – zur Seite geklappt. Laut Beschreibungen werden anschließend noch die Lungen herausgezogen, um die Flügel eines Adlers zu symbolisieren. Allerdings wird diese Darstellung von einigen Wissenschaftlern abgelehnt, da die Lunge nach einem derart gewaltsamen Öffnen innerhalb von Sekunden in sich zusammenfallen würde. Einige Experten gehen daher davon aus, dass die Schulterblätter noch mit hochgeklappt wurden.

Mittlerweile ist nachgewiesen worden, dass es zwar anatomisch möglich wäre, dennoch ist unklar, ob das Ritual tatsächlich in der beschriebenen Form angewendet wurde.[1]

  1. Folterritual könnte wirklich stattgefunden haben. Archäologie in Deutschland, abgerufen am 29. Juni 2023.

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