Bolustod

Unter dem Bolustod (griech. bolos ‚Klumpen‘) oder Bissentod[1] versteht man einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand, der von einem vagalen Reflex verursacht werden soll, der durch einen im Rachen feststeckenden Fremdkörper und damit einhergehenden Druck auf das Kehlkopf-Nervengeflecht ausgelöst wird. Während der Bolustod in vielen medizinischen Lehrbüchern tradiert wird, herrscht in Fachartikeln Uneinigkeit dazu, ob diese Pathologie existiert oder vielmehr durch Aspiration in Kombination mit hohen Alkoholblutwerten zu erklären ist.[2][3] Davon abzugrenzen ist die Bolusobstruktion, bei welcher der Patient durch Aspiration eines Fremdkörpers erstickt.

  1. I. Wirth u. a.: Rechtsmedizin: Grundwissen für die Ermittlungspraxis. (= Grundlagen der Kriminalistik. Band 43). Verlag Hüthig Jehle Rehm, 2012, ISBN 978-3-7832-0021-8, S. 142, (online),
  2. Bratzke H., Penning R.: Bolustod - Ersticken oder Vagusreflex? In: Ersticken. Springer Verlag, 1990 (researchgate.net [PDF]).
  3. Mallach HJ., Oehmichen M.: Bolustod: Reflex oder Erstickung. In: Beiträge zur Gerichtlichen Medizin. Nr. 40, 1982, S. 473–485.

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