Das Buch des Lebens, auch Buch der Lebenden (hebräisch: ספר חיים Sefer Chajjim), ist im Judentum und Christentum die Vorstellung von einem göttlichen Verzeichnis[1], das die Namen aller Gott wohlgefälligen Menschen enthält, die je gelebt haben. Zu unterscheiden ist das Buch des Lebens von den anderen Büchern, in denen die Taten der Menschen verzeichnet sind und nach denen am Tag des Gerichtes bzw. in den zehn Tagen zwischen Neujahr und Versöhnungstag das Leben der Menschen bewertet wird. In Anlehnung an dieses himmlische Buch wurden im Verlauf des Mittelalters verschiedene Formen von Aufzeichnungen als liber vitae bezeichnet, insbesondere Verbrüderungsbücher, Nekrologien und Jahrzeitbücher.
Das hebräische Wort chajjim bedeutet einerseits Leben und ist andererseits der Plural von chaj (lebend, Lebender), so dass für das einzige Vorkommen im Tanach (dem Alten Testament der Christen) die beiden Übersetzungen Buch des Lebens und Buch der Lebenden denkbar sind. Die Septuaginta und ihr folgend die Vulgata und später die Lutherbibel gaben den Ausdruck als Buch der Lebenden wieder, wogegen alle heute gängigen deutschen Übersetzungen Buch des Lebens verwenden, auch die Lutherbibel seit der Revision von 1984. Der griechische Ausdruck im Neuen Testament lautet βίβλος τῆς ζωῆς und kann nur als Buch des Lebens übersetzt werden.
Das hebräische Wort Sefer wird meist mit Buch übersetzt, wobei für die damalige Zeit Schriftrollen vorzustellen sind.[2]
Die Bibelzitate in diesem Artikel sind der Lutherbibel von 1912 entnommen.