Capitulare de villis

Kapitel LXX des Capitulare de villis vel curtis imperii

Das Capitulare de villis vel curtis imperii (Caroli Magni), kurz Capitulare de villis (Karls des Großen) genannt, ist eine Landgüterverordnung, die Karl der Große als detaillierte Vorschrift über die Verwaltung der Krongüter erließ. Dieses Kapitular ist eine berühmte Quelle für die Wirtschafts-, speziell die Agrar- und Gartenbaugeschichte.[1] Der Titel wird oft auch mit et statt vel und mit imperialibus statt imperii geschrieben.

Verfasst wurde die Domänenverordnung im Auftrag des Kaisers. Der Zeitraum der Entstehung ist umstritten; ältere Angaben zur Datierung reichen von 770–800[2] bis 810–813,[3] zwei neuere Datierungen lauten „ca. 795“[4] und 792–800.[5][6] Auch ein Verfasser ist nicht bekannt.

Der Erlass ist in einer einzigen Handschrift überliefert, die in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel als Codex Guelferbytanus 254 Helmstediensis aufbewahrt wird.[7]

  1. Wörter(buch) und Sachen. Alltagswortschatz im Althochdeutschen (PDF; 1,5 MB)
  2. François Louis Ganshof: Was waren die Kapitularien?, Darmstadt 1961.
  3. Elisabeth Magnou-Nortier (Hrsg.): Le Capitulaire "De villis et curtis imperialibus" (vers 810-813). Texte, traduction et commentaire, in: Revue historique 299 (1998), S. 643–689.
  4. Claudia Richter: Kräutergarten (der Klöster). In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 787.
  5. Reinhard Schneider: Capitulare de villis, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 1 (22008), S. 809–811.
  6. Vgl. die differierenden Angaben zur Datierung des Capitulare de villis beim Editionsprojekt Capitularia.
  7. Beschreibung der Handschrift in der Datenbank der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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