Caro-Petschek-Prozess

Foto vom Caro-Petschek-Prozess; im Hintergrund die prominent besetzte Verteidigerbank: Ganz rechts (vorgebeugt) Wolfgang Heine, neben ihm Rudolf Dix, dann der Angeklagte Nikodem Caro und (nach rechts blickend) Max Alsberg

Der Caro-Petschek-Prozess war einer der aufwändigsten Strafprozesse in der Endphase der Weimarer Republik. Wider alle Vernunft eskalierte ein absurder Familienstreit zwischen den jüdischen Industriellen Nikodem Caro und Ignaz Petschek zu einem aufsehenerregenden Kriminalfall und schürte in weiten Teilen der Bevölkerung das Misstrauen in die Weimarer Justiz. Das Verfahren dauerte vom 6. Juni 1932 bis zum 23. Dezember 1932.

In der heutigen Rechtswissenschaft gilt der Fall als Lehrbeispiel, wie sich ein banaler privater Konflikt zu einem „Ewigkeitsprozess“ auswachsen kann, wenn sehr reiche Menschen, getrieben von Rache und vertreten von exzellenten Anwälten, es auf eine Eskalation anlegen und das Gericht nicht willens oder nicht in der Lage ist, die Beweisaufnahme auf das Notwendige zu beschränken.[1][2]

  1. LA Berlin F. Rep. 29-02-06 Nr. 237/1 (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive), Forum Anwaltsgeschichte e. V., abgerufen am 20. Dezember 2019.
  2. Claudia Schöningh: Kontrolliert die Justiz. Die Vertrauenskrise der Weimarer Justiz im Spiegel der Gerichtsreportagen von Weltbühne, Tagebuch und Vossischer Zeitung. Wilhelm Fink Verlag, 2000, S. 257 u. Fußnote 1.

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