Die Carola war eine Glattdeckskorvette und Typschiff der Carola-Klasse, die zu Beginn der 1880er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Wie ihre Schwesterschiffe Olga, Marie und Sophie war sie nach der Gemahlin des Herrschers eines deutschen Bundesstaats benannt. Namensgeberin war Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, der damaligen (und letzten) Königin Sachsens.
Die Schiffe der Carola-Klasse wurden in den späten 1870er Jahren zur Erweiterung der deutschen Auslandskreuzerflotte in Auftrag gegeben, die zu dieser Zeit stark veraltet war. Ihre Hauptaufgaben waren der Stationsdienst zur Absicherung deutscher Interessen in ausländischen Gewässern ohne deutsche Stützpunkte sowie im deutschen Kolonialreich.[1] Entsprechend sollten die Schiffe als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.
Zur Erfüllung ihrer Aufgabe absolvierte die Carola zwei mehrjährige Auslandsfahrten, die sie nach Asien, in den Pazifik und in afrikanische Gewässer führte. Die Carola war auch das erste deutsche Kriegsschiff, das vor dem späteren Deutsch-Südwestafrika eingesetzt wurde. Weiterhin war sie zur Bekämpfung des Sklavenhandels und des „Aufstands der ostafrikanischen Küstenbevölkerung“ eingesetzt.
Ab 1893 wurde sie dann als Artillerieschulschiff genutzt und 1905 außer Dienst gestellt und verschrottet.
- ↑ Lawrence Sondhaus: Preparing for Weltpolitik: German Sea Power Before the Tirpitz Era. Annapolis: Naval Institute Press. 2007. ISBN 978-1-55750-745-7.