Die Champagne and Aishihik First Nations (CAFN) (Eigenbezeichnung: Shadhäla yè Äshèyi Kwädän) bilden zusammen eine der drei kanadischen First Nations im Yukon der Südlichen Tutchone.
Ihr Name leitet sich von zwei bedeutenden historischen Siedlungen um Champagne Landing 10 (Shadhäla / Shadhäla-Rą) am Dezadeash River (Shadhäla Chù), einem Nebenfluss des Alsek Rivers und um Aishihik (Äshèyi) (größtenteils heute unbewohnt) am Nordufer des Aishihik Lake, aus dem der Aishihik River entspringt, ab. Die meisten von ihnen leben jedoch heute im Verwaltungssitz Haines Junction (Dakwäkäda), einige auch um Klukshu (Łu Ghą); viele Stammesmitglieder wohnen ebenfalls in Whitehorse, der Hauptstadt des Territoriums.[1]
Ihr traditionelles Gebiet erstrecke sich im Entwässerungsgebiet des Yukon Rivers bis in den Nordwesten von British Columbia, wo allein 12.000 der 41.000 km² ihres Gebietes lagen. Ebenfalls einst von Südlichen Tutchone bewohnte Orte wie Kloo Lake (K'üà Män), Klukshu (Łu Ghą) („Fischfangplatz“, da dies ein saisonales traditionelles Fischcamp war), Canyon, Dalton Post (Shäwshe/Shäwshe-Neskatin, wichtiger Fischgrund und Handelsposten der Südlichen Tutchone an der Mündung des Klukshu River (Łu Ghą Chù) in den Tatshenshini River (Shäwshe Chù)[2]), Hutshi/Hutchi Lakes (Chu Yäna Mǟn), Kusawa Lake (Nakhų̄ Mǟn) („Mit dem Floß zu überquerender See“) und Takhini River (Nakhų̄ Chù) (etwa: „Fluss [der aus dem ] mit dem Floß zu überquerenden See [herausfließt]“) sind heute meist unbewohnt oder werden nur noch saisonal bzw. aus traditionellen / kulturellen Gründen aufgesucht.
Häuptling ist Diane Strand, Kathy Van Bibber zählt zu den sechs Räten (Councillors).
Die beiden First Nations – die Kwächä̀l Kwächʼǟn („Champagne First Nation“) und die Äshèyi Kwächʼǟn („Aishihik First Nation“) – zählten im Juli 2020 insgesamt 926 Stammesmitglieder, wovon offiziell 735 zur Champagne First Nation und 191 zur Aishihik First Nation gehören. Die First Nations selbst geben die Mitgliederzahl im Juni 2014 mit 1.257 an.[3] Die beiden First Nations waren eine der ersten, die mit dem Territorium Yukon einen Landrechtevertrag abschlossen. Zudem sind Nachfahren der Chu ʼEna kwächʼǟn/Chu Yena kwächʼǟn („Hutchi/Hutshi Lakes Volk“), der Łughą Kwächʼǟn („Klukshu Volk“) und Łuchʼǟn („Dalton Post Volk“), der Titlʼàt kwächʼǟn („Dezadeash River Volk“) die sich zumeist in Shadhäla („Champagne“) ansiedelten, offiziell Teil der „Champagne First Nation“ und werden nicht separat als eigene First Nation gezählt.
Sprachlich sowie kulturell gehören sie wie die nördlich von ihnen lebenden eng verwandten Nördlichen Tutchone zu den Nördlichen Athabasken; ihre Sprache (manchmal nur als Dialekt/Varietät betrachtet) das Southern Tutchone bzw. Dän kʼè gehört zu den nördlichen athabaskischen Sprachen, wobei sie jeweils die Aishihik und Klukshu-Dialekte (bzw. Subdialekte) sprechen. Da sie jedoch durch die militärisch mächtigen Handelspartner der Chilkat Tlingit kulturell stark beeinflusst wurden, waren viele Südliche Tutchone zweisprachig – daher leiten sich viele heute üblichen Orts- und Flussbezeichnungen ihres Territoriums nicht aus ihrer Sprache ab, sondern sind Anglisierungen aus der Tlingit-Sprache. Beispiele: der Tutchone-Name für den Ort Klukshu als auch für den Klukshu River lautet Łu Ghą („Fischfangplatz“) bzw. Łu Ghą Chù („Fluss am Fischfangplatz“), der heute übliche Name jedoch leitet sich aus dem Tlingit-Wort Ł’ukshù („Ende der Coho-Lachs-Wanderung“) ab und der Klukshu River war einst als „Unahini River“ bekannt, eine Ableitung aus der Tlingit-Bezeichnung als Ghunà-hîni („Fluss der Athabasken“) oder die beiden im Tutchone eng verwandten Ortsbezeichnungen für den Kusawa Lake als Nakhų̄ Mǟn („Mit dem Floß zu überquerender See“) und für den Takhini River als Nakhų̄ Chù (etwa: „Fluss [der aus dem ] mit dem Floß zu überquerenden See [herausfließt]“), jedoch lautet die Tlingit-Bezeichnung für den See Kùsawu.ā („schmaler See“) und für den Fluss T'ahîni („Königslachs-Fluss“).[4]