Chancellor of the Duchy of Lancaster | |
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Wappen des Herzogtums Lancaster | |
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Flagge des Herzogtums Lancaster | |
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Amtierend Pat McFadden seit dem 5. Juli 2024 | |
Regierung des Vereinigten Königreichs Cabinet Office | |
Anrede | The Right Honourable |
Mitglied von | Kabinett des Vereinigten Königreichs Privy Council |
Amtszeit | At His Majesty’s pleasure |
Stellvertreter | Minister for the Cabinet Office Paymaster General |
Ernennung durch | Monarch auf Vorschlag des Premierministers |
Schaffung des Amtes | 1361 |
Erster Amtsinhaber | Sir Henry de Haydock |
Gehalt | £154.089 jährlich (2022)[1] (£86.584 MP-Gehalt mit einberechnet)[2] |
Website | duchyoflancaster.co.uk |
Chancellor of the Duchy of Lancaster (deutsch Kanzler des Herzogtums Lancaster) ist ein britisches Regierungsamt. Er ist der formell Verantwortliche für das Herzogtum; die Leitung wird aber durch ein Gremium, das Council, übernommen. Die tatsächlichen Amtsbürden des Kanzlers sind seit Jahrzehnten so gering, dass der Inhaber dieses Postens praktisch ein frei verfügbarer Minister ohne Geschäftsbereich ist.
Inhaber des Amtes war ab 25. Oktober 2022 Oliver Dowden. Seit 5. Juli 2024 ist Pat McFadden sein Nachfolger. Zu den ihm als Minister ohne Geschäftsbereich zugewiesenen Aufgaben zählen unter anderem die Aufsicht über das Kabinettsbüro sowie die Überwachung der Auswirkungen des Brexits auf die Devolution im Vereinigten Königreich.
Das Amt wurde des Öfteren an junge Kabinettsmitglieder vergeben, die mit Zuständigkeiten in einem speziellen Bereich der Politik betraut sind, für den kein institutionalisiertes Ministeramt besteht. Es wurde auch altgedienten Politikern als eine ihre politische Karriere beschließende Sinekure übertragen, als behaglicher Ausklang ihrer politischen Laufbahn. Mitunter diente das Amt in der Vergangenheit jedoch auch als politisches Abstellgleis für gestürzte Größen der politischen Bühne. Dies war bei Winston Churchill der Fall, der 1915 während des Ersten Weltkrieges, nach dem Scheitern der von ihm angestoßenen Gallipoli-Expedition, für das man ihn in der Öffentlichkeit verantwortlich machte, vom Amt des Marineministers als einem der Kernämter der britischen Regierung zurücktreten musste, um dann auf den – in seinem Einfluss auf das Kriegsgeschehen bedeutungslosen – Posten des Kanzlers des Herzogtums Lancaster abgeschoben zu werden.
In der jüngeren Vergangenheit wurde die Amtsinhaberschaft mit dem Dienst als Minister für das Kabinettsbüro verbunden, so zum Beispiel im Falle von Alan Milburn, der den Titel des Kanzlers des Herzogtums Lancaster 2004 erhalten hatte und gleichzeitig dem Kabinett wieder beitrat. Dies ermöglichte es ihm, über einen Sitz im Kabinett zu verfügen, ohne einen zeitaufwendigen Regierungsposten übernehmen zu müssen, so dass er sich bei voller Regierungsnähe seinen Aufgaben als Wahlkampfleiter bei den Unterhauswahlen im Jahre 2005 widmen konnte.