Chinesen in Indonesien

Drachentanz in Jakarta (2020)

Chinesische Indonesier (Indonesisch: Orang Tionghoa Indonesia), oder einfach Orang Tionghoa oder Tionghoa, sind Indonesier, deren Vorfahren aus China kamen. In Indonesien gibt es eine jahrhundertealte Präsenz chinesischer Einwanderer. Im Jahre 2020 wurde die Anzahl der Chinesen auf knapp 3,3 Millionen geschätzt, womit sie knapp ein Prozent der Bevölkerung ausmachten.[1] Die Anzahl der Personen mit zumindest partiell chinesischer Abstammung wird jedoch deutlich höher geschätzt. Ältere Schätzungen gingen von sechs[2] bis sieben[3] Millionen Menschen chinesischer Abstammung aus. Die Chinesen in Indonesien leben vorwiegend auf der Insel Java und dort in großen Städten in Jakarta oder Bandung, wobei es eine Präsenz chinesischer Gemeinschaften allerdings auch in anderen Regionen und in ländlichen Gebieten gibt.

Nach der Unabhängigkeit Indonesiens wurden die Chinesen das Opfer von Diskriminierung und Assimilierungsbemühungen durch die nationalistische Suharto-Regierung. Ihre konfuzianische Kultur und die große Rolle, die chinesische Händlerfamilien in der lokalen Wirtschaft spielen, sorgten immer wieder für Verärgerung bei der muslimischen Bevölkerungsmehrheit, welche häufig in gewalttätigen Ausschreitungen mündeten, die Tausenden Menschen das Leben kosteten. So wurden die Chinesen während der antikommunistischen Massaker in Indonesien 1965–1966 Opfer von Pogromen, ebenso während der Asienkrise 1997, wo sie für die wirtschaftlichen Probleme des Landes verantwortlich gemacht wurden. Nach 1998 hat sich die rechtliche Situation der chinesischen Minderheit jedoch deutlich verbessert, und zahlreiche diskriminierende Gesetze wurden aufgehoben.[2]

  1. Berapakah Jumlah Sesungguhnya Populasi Tionghoa di Indonesia? - Semua Halaman - National Geographic. Abgerufen am 31. Juli 2024 (indonesisch).
  2. a b Chinese in Indonesia. In: Minority Rights Group. Abgerufen am 31. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. Chinesen in Indonesien. In: Deutsche Welle. Abgerufen am 31. Juli 2024.

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