Die Chorda tympani trennt sich im Fazialiskanal vom Nervus facialis und zieht durch das Mittelohr. Sie ist manchmal durch das Trommelfell bei der Untersuchung mit einem Otoskop als zarter Strang sichtbar, was zu ihrer Benennung führte. Sie verlässt die Felsenbeinpyramide durch die Fissura petrotympanica (Glasersche Spalte) oder auch durch die Fissura sphenopetrosa, durch die auch die Arteria tympanica anterior verläuft. Anschließend lagert sie sich dem Nervus lingualis – einem Ast des Nervus mandibularis des Nervus trigeminus – an und nutzt diesen als Leitungsstruktur. Über diese Fasern werden afferente und efferente Informationen geleitet:
Die Chorda tympani leitet sensorische Geschmacksreize aus den vorderen zwei Dritteln der Zunge.
Eine einseitige Schädigung der Chorda tympani führt zum Verlust des Geschmackssinnes der gleichen Seite der vorderen Zungenhälfte, eine beidseitige Schädigung zum Verlust des Geschmackssinnes der vorderen Zungenhälfte. Eine Ageusie ist nicht die Folge, da das hintere Drittel der Zunge sensorisch vom Nervus glossopharyngeus versorgt wird.[1]
↑ Richard L. Doty, Daniel M. Cummins, Anna Shibanova, Ira Sanders, Liancai Mu: Lingual distribution of the human glossopharyngeal nerve. In: Acta oto-laryngologica. Vol. 129, Nr. 1, Januar 2009, ISSN0001-6489, S. 52–66.