Citypop oder City Pop (japanisch シティ・ポップ shiti poppu) ist eine lose definierte Form der japanischen Popmusik, die in den späten 1970er Jahren entstand und in den 1980er Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Ursprünglich wurde sie als Ableger der westlich geprägten „New music“ Japans bezeichnet, umfasste dann aber eine breite Palette von Stilen – darunter Funk, Disco, R&B, AOR, Soft Rock und Boogie –, die mit dem aufkommenden Wirtschaftsboom und der Freizeitklasse des Landes in Verbindung gebracht wurden. Sie wurde auch mit neuen Technologien wie dem Walkman, Autos mit eingebauten Kassettenspielern und FM-Stereoanlagen sowie verschiedenen elektronischen Musikinstrumenten in Verbindung gebracht.
Die Wissenschaft ist sich über die Definition von City Pop nicht einig:[1] In Japan bezeichnete man damit einfach Musik, die ein "urbanes" Gefühl vermittelte und deren Zielgruppe die Stadtbewohner waren. Viele der Künstler nahmen die japanischen Einflüsse ihrer Vorgänger nicht auf[1] und orientierten sich stattdessen vor allem an amerikanischem Funk, Softrock und Boogie.[2] Einige Beispiele enthalten auch lateinamerikanische Einflüsse oder Elemente aus Disco, Jazz-Fusion, okinawanischer und karibischer Musik. Der Singer-Songwriter Tatsuro Yamashita, der zu den Pionieren und erfolgreichsten Künstlern des Genres gehörte, wird manchmal als „König des City Pop“ bezeichnet.[3]
Nach den 1980er Jahren verlor der City Pop an Anziehungskraft für den Mainstream und wurde von der jüngeren japanischen Generation verspottet.[2] Anfang der 2010er Jahre gewann der City Pop, teilweise durch die Initiative von Musik-Blogs und japanischen Neuauflagen, eine internationale Online-Fangemeinde und wurde zu einem Meilenstein für samplebasierte Mikrogenres, wie Vaporwave und Future-Funk.