Das Combined Charging System (abgekürzt CCS; deutsch kombiniertes Ladesystem) ist ein internationaler Standard des CharIn-Konsortiums[1] für den Anschluss von Elektroautos an Schnellladestationen. Der Teil „kombiniert“ in der Bezeichnung bezieht sich auf die im Fahrzeug eingebaute Ladebuchse, die sowohl den landesüblichen Stecker für die langsame Wechselstromladung (AC) aufnehmen kann wie den für schnelle Gleichstromladung (DC) notwendigen, mit zusätzlichen Kontaktstiften ausgestatteten Stecker von Schnellladesäulen. Derzeit sind Säulen bis zu 400 kW übertragener Leistung gängig, während die Ladeleistung mit Wechselstrom typischerweise auf 11 bis 22 kW begrenzt ist.
Die CCS-Ladebuchse im Fahrzeug passt hinter eine Klappe mit der für Tankstutzen üblichen Größe. Im Gegensatz dazu nutzen die ersten gleichstromladefähigen E-Autos das in Japan entwickelte CHAdeMO-System, das zwei getrennte Ladebuchsen für AC und DC notwendig macht. Sie stecken hinter zwei getrennten Öffnungen (Mitsubishi i-MiEV) oder hinter einer sehr großen Klappe (Nissan Leaf), wobei jede Dose zudem eine eigene Schutzklappe benötigt. Diese Trennung wurde nicht übernommen. Die Kombination ermöglicht eine kompakte Bauweise, bei der Kommunikationsleitungen, Schutzleiter und Verriegelung nur einmal vorhanden sind und bei beiden Ladungsvarianten genutzt werden können; zudem werden die Verriegelungssysteme der zwei Wechselstromstecker übernommen. Die europäische Version CCS2 basiert auf der dreiphasigen siebenpoligen Typ-2-Fahrzeugkupplung, die mit zwei zusätzlichen Gleichstrom-Steckerpolen erweitert worden ist und als „Combo 2“ bezeichnet wird. Bei der nordamerikanischen Variante Combo-1 ist die etwas ältere fünfpolige einphasige aus Japan stammende SAE J1772-Verbindung (Typ 1) der Ausgangspunkt. Die Steckervarianten und Ladeverfahren sind in Teil 3 der IEC 62196 (EN 62196) genormt.
Typ 2 und Combo 2 wurden in der EU als Standardsteckverbindungen bei Ladeleistungen über 3,6 kW für Wechselstrom und über 22 kW für Gleichstrom festgelegt.[2] In Deutschland erfolgt diese Vorgabe durch die Ladesäulenverordnung. In Konkurrenz zu den CCS-Varianten stehen global gesehen das von japanischen Herstellern favorisierte Ladesystem CHAdeMO und das chinesische System nach GB Standard 20234, die in ChaoJi münden sollen. In den USA wird der bis 2022 Tesla-eigene Stecker, der ebenfalls ein Kombisystem darstellt und Wechselstrom nur einphasig durchleiten kann, als NACS von SAE standardisiert und in Zukunft von anderen Herstellern verbaut. NACS nutzt, nachdem Tesla ursprünglich wie Chademo ein Protokoll auf CAN-Bus-Basis verwendet hat, seit einigen Jahren zudem Kommunikation gemäß ISO 15118 wie CCS über PLC. Für LKW wird das mit CCS verwandte Megawatt Charging System (MCS) eingeführt; hier sind tatsächlich mehrere Megawatt möglich.