Die Corsa camarguenca (provenzalisch/okzitanisch ; französisch : Course camarguaise (f )[ 1] ) ist eine Sportart. Bei ihr geht es darum, Trophäen von der Stirn und den Hörnern eines Stieres herunterzuholen, was nach einem Punktesystem bewertet wird. Dabei stehen sich im kritischen Moment jeweils ein raseteur (Stierstreifer) und der cocardier (d. h. ein die cocarde tragender Camargue-Stier ) gegenüber. Der Sport zählt zum Immateriellen Kulturerbe Frankreichs . Das riskante Spiel ist im Laufe der Zeit zu einem Berufssport geworden, der zahlreichen Regeln unterliegt.
Zwei Akteure in Aktion
Drei Arten von zu ergatternden Trophäen (attributs ): (a) mitten auf der Stirn die cocarde , (b) an den Hörnern eines der weißen glands (Pompons) und (c) ficelles (Schnüre). – Die vierte Trophäe, ein von hinten (de dos ) zwischen den Hörnern gespannter Faden (frontal ), ist auf dem Foto nicht zu sehen.
Logo des Regionalen Naturparks Camargue (lyraförmige Stierhörner und ein gland (Pompon), eine der an den Hörnern angebrachten Trophäen)
Camargue und Petite Camargue
Außergewöhnlich hoch über die Umrandung (barricade ) nachspringender Stier
Auge in Auge (Stier und tourneur ) – eine Ablenkungsaktion, um dem raseteur eine gute Ausgangsposition für seinen Lauf zum Zweck des raset zu verschaffen (auf der Nackenseite des Stieres zu erkennen der frontal , eine der vier Arten von Trophäen)
Raseteur, der bei einem raset mit dem crochet ('Haken') versucht, an die Trophäen (attributs ) zu gelangen
Der Stier schlägt mit der Brust gegen die Bretter (coup de barrière )
Stier im Umlauf (contrepiste ) hinter der Umrandung (barricade )
Gelungene Aktion (raset ) mit dem Stier dicht an den Fersen.
Über die barricade springender Stier (direkt neben der Ersten Hilfe )
Eröffnungszeremonie der 75. Cocarde d’or (2006) in Arles
Über die Umrandung (barricade ) springender Stier (in einem Kurzfilm)
Unterschiedliche rote und schwarze Namenszüge auf dem Rücken der Shirts (womit die unterschiedlichen Funktionen der Akteure eines Stierkampfes gekennzeichnet werden) bei der capelado in dem kleinen Ort Cailar , wo die Stierkampfarenen auf der Liste der Monuments historiques stehen.[ 2]
Arena von Saintes-Maries-de-la-Mer vor der sich die Statue des cocardiers Vovo befindet, Manade Aubanel Baroncelli Santenco
Hadrien Poujol, der Präsident der Fédération française de la course camarguaise (FFCC), auf der Flucht
Course de taureaux heute in der Arena (Ankündigungsplakat über einer Straße)
Le Grau-du-Roi , Dép. Gard , temporäres Straßenschild mit der dreisprachigen Aufschrift: „Manifestation taurine / Attention / Danger; Danger! Watch out bull demonstration; Gefahr! Achtung Stier auf der Straße“
abrivado in Calvisson
Manade von Marquis Folco de Baroncelli-Javon bei einer abrivado (um 1900–1910)
Es ist ein traditionelles Fest bzw. ein traditioneller Sport , der in Südfrankreich in einem Gebiet ausgetragen wird, das sich vom Languedoc bis in die Provence erstreckt, von Hérault bis Vaucluse . Er wird in den vier französischen Départements Gard (30), Hérault (34), Bouches-du-Rhône (13) und Vaucluse (84) ausgetragen. Die Courses finden während der temporade , d. h. der Jahreszeit der traditionellen Stierkämpfe (année de traditions taurines ) von März bis September statt.[ 3]
Diese Form des Stierkampfes unterscheidet sich von der traditionell aus Spanien bekannten Form, dem spanischen Stierkampf (span. Corrida de Toros ), mit der Rinderrasse namens Spanisches Kampfrind (span. toro de lidia ), die ebenfalls in Südfrankreich veranstaltet wird. Für die hier behandelte provenzalische Form wird eine kleinere, halbwilde Rinderrasse namens Camargue verwendet. Außerdem werden die Tiere nicht getötet, sondern nach dem Kampf auf die Weide zurückgeführt. Die Tiere kommen über Jahre zum Einsatz und werden teilweise hoch prämiert.
↑ Im Folgenden werden im Haupttext, wenn nicht weiter ausdrücklich gekennzeichnet, die französischen Bezeichnungen verwendet. – Im sich anschließenden Glossar finden sich auch Bezeichnungen in der provenzalischen Sprache .
↑ patrimoine-de-france.com
↑ La course camarguaise (PDF; 1,4 MB) nimes-metropole.fr