Das Sein und das Nichts[jps 1], Versuch einer phänomenologischen Ontologie (orig. L’être et le néant. Essai d’ontologie phénoménologique von 1943) ist das philosophische Hauptwerk von Jean-Paul Sartre, in dessen Zentrum die Frage nach der ontologischen Begründung der Freiheit steht.[bw 1]
Das Sein und das Nichts gehört zu den großen philosophischen Werken des 20. Jahrhunderts. Im Ausgang von Descartes steht es in der Tradition des französischen Rationalismus und ist zugleich inspiriert von der neueren und zeitgenössischen deutschen Philosophie (Hegel, Husserl, Heidegger).[1]
Mit seiner berühmten phänomenologischen Analyse des Blicks zeigt es die Bedeutung der anderen für das eigene Selbst auf, bearbeitet die ontologische Unterscheidung von Für-Sich und An-Sich sowie das Oszillieren zwischen Kontingenz und Transzendenz, die eigentümlich im Kontrast zu den berühmten Aussagen wie „Verurteilung zur Freiheit“ und Bestimmung zur eigenen Verantwortung als existentielles Schicksal stehen.
Diese Analysen, durchgeführt anhand alltäglicher Phänomene wie Liebe, Scham, Hass, Angst, Selbstlüge oder Sexualität, waren Grund für die breite, aber oft kurzsichtige Rezeption dieses Werkes, das in weiten Kreisen der Annahme Vorschub leistete, der Existenzialismus habe ein grundsätzlich hedonistisches Leben zum Ziel oder sei eine Ausdrucksform von grundsätzlichem Pessimismus.
Sartre beschreibt den Menschen als ständig heimgesucht von dem Versuch, die „ens causa sui“ zu erreichen, ein Sein, das sein eigener Grund ist und das die Religionen Gott nennen. Dieser Leitgedanke des Werks führt Sartre schließlich zum Entwurf einer „existenziellen Psychoanalyse“, die sich als Gegenentwurf zur Freudschen Schule versteht.
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