Unter dem Anglizismus deficit spending (deutsch Defizitfinanzierung) wird in der Haushalts- und Konjunkturpolitik eine Politik verstanden, durch die der Staat sich (höher) verschuldet, um dadurch (direkt durch staatlich vergebene Investitionen, indirekt durch Steuersenkungen oder Transferleistungen) verstärkte Nachfrage zu generieren, wodurch insbesondere während Rezessionen die Wirtschaft angekurbelt werden soll (Anschubfinanzierung).
Haushaltstechnisch handelt es sich beim „deficit spending“ um einen Überschuss der Staatsausgaben über die Staatseinnahmen der öffentlichen Haushalte (Haushaltsdefizit), um im Zustand der Unterbeschäftigung (Arbeitslosigkeit) einen Nachfrageeffekt zu erzielen.[1] Die hierdurch entstehenden Staatsschulden sollen in idealtypischer Weise in einer Expansions- oder in einer Hochkonjunkturphase (antizyklisch) durch Haushaltsüberschüsse wieder ausgeglichen werden.