Die Ds-Klimate – nach Kottek et al. heute als Snow climate with dry summer (Schneeklimate mit trockenen Sommern)[1] bezeichnet, möglich wäre (analog zu den Bezeichnungen für die anderen D-Klimate) auch Sommertrockenkalte Klimate – ergänzen die elf Hauptklimate der effektiven Klimaklassifikation nach Köppen & Geiger (1918 bis 1961) um einen zwölften Typ.
Köppen selbst nahm 1931 keine realisierten Ds-Klimate an.[2] 1936 schrieb er hingegen, dass es kaum vorkäme.[3] Auf den Kartenumsetzungen nach Geiger wird es bis heute nicht ausgewiesen.[4] Moderne Berechnungen (siehe abgebildete Klimakarte) weisen alle Ds-Klimatypen aus. Sie grenzen die vier zugehörigen Klimate Dsa, Dsb, Dsc und Dsd nach festgelegten hygrischen und thermischen Grenzwerten ein und untergliedern – im Sinne Köppens – die Klimaklasse D zusammen mit den Df- und Dw-Klimaten. Diese Klimate kommen – von kleinen Ausnahmen in Südamerika abgesehen – nur auf der Nordhalbkugel vor.
Die Ds-Klimate kommen zwar in der Logik des Systems vor („Wenn es Df und Dw gibt, muss es auch Ds geben – mit allen Unterklimaten a, b, c und d“), sind aber kaum geeignet, um reale Klimawirkungen (etwa das Vorkommen bestimmter Vegetationstypen) abzugrenzen. Daher werden sie vor allem im englischsprachigen Raum auch in alternative Hauptgruppen gestellt. Alle anderen Klimaklassifikationen kennen keine vergleichbaren Klimatypen (siehe auch Alternative).
Unabhängig vom Vegetationsbezug sind Köppens Grenzwerte (trotz oder wegen der erheblichen Vereinfachungen im Vergleich mit anderen Systemen) bis heute weltweit die am häufigsten verwendeten Klimaschlüssel in klimageographischen Zusammenhängen.