Durativ (zu lateinisch durare „dauern“) – auch Aterminativ, Kontinuativ oder Kursiv genannt[1] – ist eine Aktionsart von Verben, also eine Bedeutungseigenschaft, die Arten des zeitlichen Verlaufs einer Situation betrifft bzw. ihre Einteilung in Phasen. Im typischen Fall bezeichnet ein duratives Verb Vorgänge, die keine Gliederung in verschiedene Phasen haben, also „Vorgänge, die hinsichtlich ihres Zeitablaufs kontinuierlich bzw. nicht weiter strukturiert sind (brennen, arbeiten, essen).“[2]
Die Bezeichnung durative Aktionsart kommt vor allem in der älteren und in der philologisch orientierten Literatur vor, jedoch kaum in der neueren Literatur zu Aktionsarten im Rahmen der formalen Semantik, dementsprechend sind Definitionen in modernen Begriffen schwankend und mit Unsicherheiten behaftet. In manchen Quellen erscheint durativ als Gegenbegriff zu terminativ, also als Gegenbegriff zu Verben, die in ihrer Bedeutung eine inhaltliche Begrenzung einer Situation definieren (z. B. den Teller leeressen; durativ wäre hingegen die reine, unbestimmte Aktivität essen). In anderen sprachwissenschaftlichen Quellen erscheint durativ als Gegenbegriff zu punktuell, bezeichnet dann also Situationen, die eine zeitliche Ausdehnung besitzen. Es bleibt in der Literatur häufig unklar, ob Zustandsprädikate (also Situationen ganz ohne innere Dynamik oder Veränderung) auch als durativ zählen sollen.
In manchen deutschen Grammatiken wird die durative Aktionsart auch als imperfektiv bezeichnet;[3] jedoch ist in der Regel imperfektiv eine Bezeichnung für einen grammatischen Aspekt, was von Aktionsart zu unterscheiden ist.