Eine frühe wissenschaftliche Arbeit über die Ruhr war Johann Georg ZimmermannsVon der Ruhr unter dem Volke im Jahr 1765, und denen mit derselben eingedrungenen Vorurtheilen, nebst einigen allgemeinen Aussichten in die Heilung dieser Vorurtheile (Zürich 1767).
Als Dysenterie (veraltete Bezeichnung Dissenterie; lateinisch Dysenteria) oder Ruhr (von mittelhochdeutsch ruor „Bauchfluss, Ruhr, verschiedene Formen der Dysenterie“,[1] von althochdeutschruora „Strömung, schnelles Fließen; schnelle Bewegung, schnell fließendes Wasser“ und verwandt mit den Gewässernamen „Ruhr“ und „Rur“)[2][3] wird in engerem Sinn eine entzündliche Erkrankung des Dickdarms bei einer bakteriellen Infektion bezeichnet (Bakterienruhr). In weiterem Sinn wird unter Dysenterie auch eine Durchfallerkrankung verstanden, die bei Infektionen mit Parasiten wie Amöben (Amöbenruhr) oder Lamblien auftritt oder bei Virusinfektionen.
Mit dem veralteten Ausdruck Dysenteria catarrhalis[4] wird dagegen die Zöliakie-Erkrankung bei Gluten-Unverträglichkeit bezeichnet.
↑Max Höfler: Deutsches Krankheitsnamen-Buch. München 1899, S. 530 f.
↑Matthias Kreienkamp: Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73. Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich. Medizinische Dissertation, Würzburg 1992, S. 67 (Durchfall).