Eco-entrepreneurship

Der Begriff Eco-Entrepreneurship (auch Ecopreneurship) benennt eine Ausprägung des Unternehmertums, bei der die Generierung und Verbreitung ökologieorientierter Innovationen im Zentrum expansiver unternehmerischer Aktivitäten auf Absatzmärkten stehen.[1] Eco-Entrepreneure erstreben in ihrem Kerngeschäft Marktanteile durch Innovationen zur Lösung oder Minderung ökologischer Probleme.[2] Hierbei erscheint der persönliche Antrieb eines Entrepreneurs maßgeblich für die Überwindung von Markthemmnissen und Eintrittshürden sowohl bei der Erschließung von Marktnischen als auch bei der anschließenden Überführung erfolgreicher Nischenprodukte aus der „Öko-Nische“ in den Massenmarkt.[3] Die Marktveränderung durch das Wachstum von stark nachhaltig ausgerichteten Unternehmen steht damit im Zentrum des Eco-Entrepreneurship.[4] Die transformative Funktion von Ecopreneuren besteht in der „kreativen Zerstörung“ umweltschädlicher Produktionen und Konsummuster, indem die durch Eco-Entrepreneure angetriebenen Innovationen die relative Marktattraktivität ökologisch nachteiliger Güter und Dienstleistungen aus Kundensicht mehr und mehr herabsenken bzw. durch das Angebot technischer und/oder sozialer Innovationen zur Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität Kundenansprüche an die ökologische Qualität angebotener Leistungen auch im Massenmarkt erhöhen.[5]

Öko-Entrepreneure grenzen sich von den umweltbezogenen Aktivitäten herkömmlicher Unternehmen durch den großen Stellenwert „metaökonomischer“ Ziele, den intrinsischen, oft idealistisch geprägten Antrieb einer Unternehmerperson sowie die daraus folgende Fokussierung des Kerngeschäfts auf ökologieorientierte Innovationen ab, die den eigenen Umsatz nicht nur flankierend absichern, sondern maßgeblich tragen sollen.

Eco-Entrepreneurship im Sinne der Gründung und des Ausbaus innovativer Öko-Unternehmen ist somit nicht identisch mit Umweltmanagement, das sich als ergänzender Funktionsbereich herkömmlicher Unternehmen vor allem mit Themen der Legitimationssicherung, der Umweltmanagementsysteme, der Ressourceneffizienz und der Kommunikation gesellschaftlicher Verantwortung befasst.

  1. S. Schaltegger: Sustainable Entrepreneurship. In: S. Idowu, N. Capaldi, L. Zu, A. Das Gupta (Hrsg.): Encyclopedia of Corporate Social Responsibility. Springer, Berlin 2013, S. 2458–2462; S. Schaltegger, M. Wagner: Sustainable Entrepreneurship and Sustainability Innovation. In: Categories and Interactions, Business Strategy and the Environment. Vol. 20, No. 4, 2011, S. 222–237.
  2. E. Hansen, S. Schaltegger: 100% Organic? A Sustainable Entrepreneurship Perspective on the Diffusion of Organic Clothing. Corporate Governance. In: International Journal of Business in Society. Vol. 13, No. 5, 2013, S. 583–597.
  3. K. Hockerts, R. Wüstenhagen: Greening Goliaths versus Emerging Davids. Theorizing about the Role of Incumbents and New Entrants in Sustainable Entrepreneurship. In: Journal of Business Venturing. Vol. 25, No. 5, 2010, S. 481–492.
  4. E. Hansen, S. Mirkovic, S. Schaltegger: To grow or no to grow? Openness and closure for mainstreaming by sustainable entrepreneurs ABIS Colloquium: "Sustainability & Finance", 15th-17th October 2013. Nyenrode Business Universiteit, The Netherlands 2013.
  5. S. Schaltegger, E. Hansen: Unternehmerische Nachhaltigkeitsinnovationen durch nachhaltiges Unternehmertum. In: R. Altenburger (Hrsg.): CSR und Innovationsmanagement. Springer Gabler, Berlin 2013, S. 19–30.

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