Ekloge ton nomon

Die Eklogē tōn nomōn (altgriechisch Ἐκλογὴ τῶν νόμων ‚Auszug aus den Gesetzen‘) ist ein – in ungefähr 25 Handschriften überliefertes[1] – Gesetzbuch der byzantinischen Kaiser Leon III. und Konstantinos V., das wohl im März 741 promulgiert wurde.

Es handelt sich um eine kurze Auswahl aus dem Corpus iuris civilis, dessen Komplexität durch Simplizität „zu größerer Menschenfreundlichkeit verbessert“ (so die Rubrik) werden sollte.[2] Das Werk enthält aber auch – insbesondere im Ehe- und Strafrecht – eigenständige, bisweilen christlich geprägte Vorschriften. Außerdem wird die Todesstrafe durch dieses Gesetzbuch abgeschafft und durch Verstümmelung ersetzt.[3] Im Prolog wird – in cäsaropapistischer Manier – der Kaiser als von Gott beauftragter Hirt der Herde der Gläubigen bezeichnet, was der wichtigste Grund für die Ersetzung der Ekloge tōn nomōn durch die Eisagogē tou nomou war.[4]

  1. Ludwig Burgmann, Marie Theres Fögen, Andreas Schminck, Dieter Simon: Repertorium der Handschriften des byzantinischen Rechts. Band I. Frankfurt am Main 1995, S. 410f.
  2. A. Schminck: Leges ou νόμοι? Le choix des princes slaves à l'époque de Photius et les débuts de l'ἀνακάθαρσις τῶν παλαιῶν νόμων. In: Spyridon Flogaitis, Antoine Pantélis (Hrsg.): The Eastern Roman Empire and the Birth of the Idea of State in Europe. London 2005, S. 309f.
  3. Judith Herrin: Byzanz – Eine erstaunliche Geschichte eines mittelalterlichen Imperiums. Reclam-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-010819-2, S. 98.
  4. A. Schminck: Ekloge. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 3, 1995, S. 573.

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