Elieser Landshuth

Elieser Landshuth (Leiser Landshuth; Pseudonym: Eli Rust; geboren 15. Januar[1] 1817 in Lissa; gestorben 23. März 1887 in Berlin) war ein jüdischer Gelehrter.

Als Jugendlicher gelangte er nach Berlin mit der Absicht, ein Rabbinatsstudium zu absolvieren und besuchte die Talmudschule von Jacob Joseph Oettinger und befreundete sich mit Leopold Zunz, Abraham Geiger und Moritz Veit. Veit brachte ihn jedoch vom Studienvorhaben ab und half ihm beim Aufbau einer Existenz als Buchhändler. In der Folge legte Landshuth seinen Schwerpunkt auf die Geschichte der jüdischen Liturgie. Er veröffentlichte eine zweibändige Sammlung über liturgische Gedichte und errichtete eine reichhaltige Bibliothek und Dokumentensammlung mit Schwerpunkt auf der Berliner Lokal- und Rabbinergeschichte. Zahlreiche Manuskripte Landshuths gelangten in den Besitz von Salomon Neumann und wurden ausschnittweise von Simon Bernfeld in der Zeitung Ha-Meliz nachgedruckt. Im Nachlass befand sich auch eine umfangreiche und wertvolle Bearbeitung der Grabsteine des alten jüdischen Friedhofs in der Großen Hamburger Straße in Berlin.[2]

Im bürgerlichen Beruf war Elieser Landshuth Buchhändler und später Friedhofsinspektor. Er wurde im Friedhof Schönhauser Allee in der Ehrenreihe von Feld A beerdigt. Seine Ehefrau Riwka wurde neben ihm beigesetzt.[3]

  1. laut Hüttenmeister und Müller, S. 34 und 403: 5. Januar.
  2. Lewin: Geschichte der Juden in Lissa. 1904, S. 294.
  3. Grab 18 und 20, laut Hüttenmeister und Müller 2005, S. 403.

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