Elisabetta Gonzaga (* 1471 in Mantua; † 31. Januar 1526 in Urbino), aus der italienischen Adelsfamilie der Gonzaga, Markgrafen von Mantua, zählt zu den bekanntesten Frauen der italienischen Renaissance. Durch ihre Ehe mit Guidobaldo I. da Montefeltro, Herzog von Urbino (1472–1508), wurde sie 1489 zur Herzogin von Urbino und zeichnete sich durch ihre Bildung, ihren Kunstsinn, ihr Mäzenatentum und durch ihre unbeirrte Haltung gegenüber Schicksalsschlägen aus. Selbst Schwägerin der Gemahlin eines Papstneffen, wurde sie zum Opfer päpstlicher Machtpolitik, indem sie zweimal von päpstlichen Nepote – von Cesare Borgia, dem Sohn von Papst Alexander VI., und von Lorenzo di Piero de’ Medici (1492–1519), dem Neffen des Papstes Leo X. – aus ihrem Herzogtum vertrieben wurde und ins Exil gehen musste. Trotzdem glänzte der Hof in Urbino unter ihrer Patronanz durch seine verfeinerte kulturelle Atmosphäre, die durch Baldassare Castiglione in seinem Werk “Il Libro del Cortegiano” (Das Buch vom Hofmann) idealisiert – und verewigt – wurde, wodurch ein Modell der europäischen höfischen Kultur entstand. Da ihre Ehe kinderlos blieb, adoptierte sie mit ihrem Ehemann dessen Neffen, Francesco Maria I. della Rovere, der 1508 unter ihrer Regentschaft die Nachfolge als Herzog von Urbino antrat.[2][3]