Elusa

Weihrauchstraße – Wüstenstädte im Negev
UNESCO-Welterbe


Elusa
Vertragsstaat(en): Israel Israel
Typ: Kultur
Kriterien: iii, v

Fläche: 6.655 ha
Referenz-Nr.: 1107

UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2005  (Sitzung 29)

Elusa (griechisch Χελλοὺς Chellous oder Ελουϲα Elusa in byzantinischer Zeit; hebräisch חֲלוּצָה Chalūzah; arabisch الخلوص al-Ḫalūṣ in frühmuslimischer Zeit, später الخلصة al-Ḫalaṣa) war eine antike Stadt im Negev 19 Kilometer nordwestlich von Maschʾabbei Sadeh, Ramat haNegev.

Die Stadt wird zum ersten Mal bei Claudius Ptolemäus erwähnt, erscheint auf der Tabula Peutingeriana und in den Briefen des Libanios. Elusa wurde etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Nabatäern gegründet und entwickelte sich zu einer wichtigen Stadt auf der Karawanenroute von Petra nach Gaza durch den Negev.

In der römischen Kaiserzeit und der Spätantike wuchs die Stadt zum urbanen Zentrum der Region und umfasst schließlich etwa 45 Hektar[1]. Klimatisch war die Region vom 3. bis 6. Jahrhundert durch eine Feuchteperiode begünstigt, in der sich Weinbau in großem Umfang etablierte. Bischöfe von Elusa nahmen an den Konzilen von Ephesos und Chalkedon teil; auf das Bistum geht das Titularbistum Elusa der römisch-katholischen Kirche zurück.

In byzantinischer Zeit und zu Beginn der islamischen Herrschaft war Elusa Hauptstadt des zentralen Negev. Wohl im 8. Jahrhundert wurde die Stadt aufgegeben.

Im 20. Jahrhundert wurde die beduinische Siedlung al-Khalaṣa auf der Ruinenstätte gegründet, die bis 1948 bestand.[2]

  1. Christian Schöne, Michael Heinzelmann, Tali Erickson-Gini, Diana Wozniok: Elusa (Haluza) - Urban Development and Economy of a City in the Desert. In: Achim Lichtenberger, Tal Oren, Zeev Weiss (Hrsg.): Judaea/Palaestina and Arabia: Cities and Hinterlands in Roman and Byzantine Times. Propyleum, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-947450-77-0, S. 141–154.
  2. Khalidi, Walid.: All that remains : the Palestinian villages occupied and depopulated by Israel in 1948. Institute for Palestine Studies, Washington, D.C. 2006, ISBN 0-88728-306-3, S. 75 f.

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