Enkopresis

Als Enkopresis (ICD-10: F98.1) wird bei Menschen das wiederholte willkürliche oder unwillkürliche Einkoten in Kleidung oder das Absetzen von Kot an dafür im soziokulturellen Milieu der jeweiligen Person nicht vorgesehenen Orten bezeichnet. Die Erkrankung kann isoliert auftreten oder als Teil eines umfassenderen Störungsbildes.[1] Das Phänomen kann zudem einerseits vorkommen, ohne dass zuvor eine angemessene Darmkontrolle beobachtet werden konnte. Hier wird die Störung als von der Norm abweichende längere Dauer der normalen kindlichen Inkontinenz aufgefasst und mitunter auch als „primäre“ Enkopresis bezeichnet.[2][3][1] Andererseits ist es möglich, dass die Störung auftritt, nachdem zuvor bereits eine normentsprechende Darmkontrolle existiert hatte. Dies kann unter dem Begriff „sekundäre Enkopresis“ verstanden werden.[2] Insgesamt können sich physiologische oder psychologische Faktoren oder eine Kombination aus beidem als Ursachen oder Auslöser der Enkopresis herausstellen.[1]

  1. a b c Horst Dilling: Internationale Klassifikation psychischer Störungen: ICD-10 Kapitel V (F) klinisch-diagnostische Leitlinien. 10. Auflage, unter Berücksichtigung der Änderungen entsprechend ICD-10-GM 2015. Hogrefe, Bern 2015, ISBN 978-3-456-85560-8, S. 389 ff.
  2. a b Pschyrembel Online. Abgerufen am 13. August 2019.
  3. AWMF (Hrsg.): Leitlinien zu psychischen Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter. Nr. 028/041, 26. September 2015, S. 82–90.

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