Entelechie

In der Philosophie versteht man unter Entelechie (altgriechisch ἐντελέχεια entelecheia) die Eigenschaft von etwas, sein Ziel (Telos) in sich selbst zu haben. Der Ausdruck Entelechie ist aus drei Bestandteilen (en-tel-echeia) zusammengesetzt: ἐν en, deutsch ‚in‘, τέλος telos, deutsch ‚Ziel‘, ἔχεια echeia von ἔχειν echein, deutsch ‚haben‘, ‚halten‘.

Der Begriff wurde von Aristoteles in der Metaphysik IX, 8 eingeführt (siehe auch Akt und Potenz). Er bezeichnet die ideale Form, die sich im Stoff verwirklicht, besonders im Sinne einer dem Organismus innewohnenden Kraft, die ihn zur Selbstverwirklichung bringt.[1]

Der Sache nach tritt der Begriff der Entelechie überall auf, wo teleologisches Denken herrscht, so bei Thomas von Aquin, in der Monadenlehre von Gottfried Wilhelm Leibniz, bei Johann Wolfgang von Goethe und im Vitalismus, insbesondere bei Hans Driesch.[2]

  1. Micha H. Werner: Einführung in die Ethik. 1. Auflage. J.B. Metzler, ISBN 978-3-476-05293-3, S. 29.
  2. Entelechie. In: Friedrich Kirchner, Carl Michaëlis (Begründer): Wörterbuch der philosophischen Begriffe (= Philosophische Bibliothek. Bd. 500). Fortgesetzt von Johannes Hoffmeister. Vollständig neu herausgegeben von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer. Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1325-7.

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