Eteokreter

Kreta in der Antike mit Resten der Eteokreter im Osten

Eteokreter (altgriechisch Ἐτεόκρητες Eteókrētes, ‚echte, wahre Kreter‘) ist die Bezeichnung eines historisch vorgriechischen und möglicherweise nichtindogermanischen Volkes auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta. Der eigentliche Volksname ist weder als Selbst- noch als Fremdbezeichnung überliefert. Die Sprache des Volkes, die als Eteokretisch bezeichnet und als mutmaßlicher Nachfolger der minoischen Sprache zu den ägäischen Sprachen gerechnet wird, kann bis heute keiner Sprachfamilie zugeordnet werden.

Die Eteokreter waren Begründer beziehungsweise ein Träger der minoischen Kultur der Bronzezeit, weshalb sie im 2. Jahrtausend v. Chr. nach ihrem mythischen König Minos als Minoer bezeichnet werden und die Eteokreter dementsprechend als die Nachfahren der Minoer gelten. Sie bildeten auch nach der Übernahme der Herrschaft durch die Mykener (Achaier) auf Kreta ab etwa 1450 bis 1400 v. Chr. den Großteil der Inselbevölkerung. Infolge der Besiedlung Kretas durch die griechischen Dorer nach 1100 v. Chr. im Verlauf der dorischen Wanderung gerieten die Eteokreter allmählich zu einer Minderheit, die jedoch noch in klassischer Zeit bis in die hellenistische Zeit Teile Kretas, vor allem im Osten der Insel, bewohnte.[1]

  1. Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Erster Band, 1884, S. 798 (zeno.org).

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